Sicherheitsregeln für die Töpferwerkstatt

Die wichtigsten Sicherheitsregeln

für die Töpferwerkstatt in der Übersicht 

Das Töpfern ist ein sehr beliebtes Hobby und dabei eine handwerklich-kreative Tätigkeit, die praktisch für jede Altersgruppe geeignet ist. Kleinere Kinder finden am Formen und Modellieren des Tons genauso viel Spaß wie Erwachsene und Senioren.

 

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Das verhältnismäßig weiche und geschmeidige Material als solches birgt wenig Verletzungsgefahr, ähnliches gilt für die meisten Werkzeuge und Hilfsmittel. 

Spätestens wenn es aber darum geht, die Töpferarbeiten mit Schnitzereien zu verzieren, zu brennen und trockene oder gebrannte Werke abzuschmirgeln und zu glasieren, ist Vorsicht angebracht. Damit die Freude am Töpfern nicht durch völlig unnötige und in aller Regel vermeidbare Verletzungen getrübt wird, hier die wichtigsten Sicherheitsregeln für die Töpferwerkstatt in der Übersicht:  

 

 

Die wichtigsten Regeln und Tipps für den Umgang mit Ton und Glasuren

 

Grundsätzlich gehört das Töpfern zu den wenig gefährlichen Hobbys, auch wenn sich Verletzungen und Gesundheitsgefahren natürlich nie ganz ausschließen lassen. Die wichtigsten Regeln beim Arbeiten mit Ton, Töpferwaren und Glasuren sind im Folgenden zusammengestellt, wobei die Zusammenstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zudem ist möglich, dass abhängig davon, wo sich die Töpferwerkstatt befindet und von wem sie genutzt wird, örtliche Vorschriften und weitere Bestimmungen eingehalten werden müssen.

 

 

 

Hier nun aber die wichtigsten Grundregeln:

 

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Insgesamt sollte die Töpferwerkstatt in einem Raum eingerichtet sein, der über einen Wasseranschluss verfügt und mit wasserabweisenden, leicht zu reinigenden Oberflächen wie beispielsweise Fliesen ausgestattet ist.

 

Zudem sollte die Töpferwerkstatt mindestens ein Fenster haben, damit nicht nur eine natürliche Beleuchtung, sondern vor allem eine gute Belüftung sichergestellt ist. Offene Lebensmittel, Speisen und Getränke haben in der Töpferwerkstatt nichts zu suchen und auch das Rauchen sollte tabu sein. 

 

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Wird mit Kindern gearbeitet, sollte auf scharfe, spitze Werkzeuge besser verzichtet werden. Größere Kinder können zwar ihren Ton durchaus selbst abschneiden, allerdings sollte der Gebrauch von Drahtschlingen, Messern und anderen Schneid- und Stabwerkzeugen nur unter Aufsicht erfolgen.

 

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Um die Haut zu schützen, sollten Handschuhe getragen werden, wenn mit Farbstoffen gearbeitet wird. Bei Substanzen in Pulverform sollte zum Schutz der Atemwege außerdem eine Atemschutzmaske zur Ausstattung gehören.

 

Unproblematischer sind Glasuren in flüssiger Form, denn diese müssen nicht erst mit Wasser angerührt werden, so dass eine Staubbildung erst gar nicht entstehen kann. In aller Regel werden Glasuren entweder mit dem Pinsel aufgetragen oder die Töpferarbeit wird in die Glasur eingetaucht. Die Glasur per Spritzpistole aufzutragen, ist nur dann möglich, wenn die Töpferwerkstatt entsprechend ausgestattet ist und neben Schutzhandschuhen und einem Atemschutz auch eine Schutzbrille zur Verfügung steht.

 

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Wenn getrocknete oder rohgebrannte Töpferwaren versäubert und abgeschmirgelt werden, sind Atemschutz und Schutzbrille Pflicht. Außerdem sollten bei solchen Arbeiten immer schnittfeste Handschuhe getragen werden, denn vor allem gebrannter Ton, der splittert oder bricht, sowie Überstände von Glasuren können sehr scharfkantig sein.

 

Selbstverständlich gehört außerdem ein Verbandskasten zur Grundausstattung einer Töpferwerkstatt und falls es doch zu einem Kratzer oder einer Schnittwunde kam, sollten diese umgehend versorgt und geschützt werden. Dies liegt daran, dass roher Ton als natürliches, aus der Erde gewonnenes Produkt Keime enthalten kann, die bei offenen Wunden Entzündungen hervorrufen können.

 

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Werkzeuge, Geräte und die Töpferwerkstatt als solches sollten nach Beendigung der Töpferarbeiten gründlich gereinigt werden. Tonschlicker, der versehentlich verschüttet wurde, birgt das Risiko, darauf auszurutschen, während Farben, Glasuren und andere Substanzen ungewollte Verfärbungen sowie Reizungen der Haut und der Atemwege zur Folge haben könnten. Wichtig beim Putzen ist aber, möglichst keinen Staub aufzuwirbeln.

 

Statt den Boden also zu fegen, ist es besser, ihn abzusaugen und anschließend feucht aufzuwischen. Zudem sollte nach Möglichkeit verhindert werden, dass Ton- und Glasurreste ins Abwasser gelangen. Dies liegt daran, dass sich diese Rohstoffe in den Leitungen absetzen und somit das Rohrsystem verstopfen könnten. Hinzu kommt, dass Ton und vor allem Glasuren das Wasser belasten.   

 

 

 

Vorsicht vor gefährlichen Substanzen!

 

Einige Substanzen, die beim Töpfern verwendet werden, können gefährlich sein. Zu diesen Substanzen gehören beispielsweise einige Farbstoffe, mit denen Glasuren und Tone eingefärbt werden können. Teilweise besteht bei den Substanzen nur dann eine Gesundheitsgefahr, wenn sie geschluckt oder eingeatmet werden, es gibt aber auch Substanzen, die über die Haut aufgenommen werden.

 

Zu den giften und gefährlichen Substanzen gehören alle Antimon-, Barium-, Blei-, Cadmium- und Selenverbindungen. Ein vorsichtiger Umgang und Schutzkleidung sind aber auch geboten, wenn mit Farbstoffen und mit Farbpigmenten für Tone, Glasuren und Engoben gearbeitet wird. Sofern möglich, sollte am besten auf Materialien mit gefährlichen Inhaltsstoffen verzichtet werden, vor allem dann, wenn zusammen mit Kindern, mit Senioren oder im Rahmen von Therapien getöpfert wird.

 

Lässt sich nicht ermitteln, welche Substanzen beispielsweise eine Glasur enthält, sollte besser auf ein anderes Produkt zurückgegriffen werden, denn in diesem Fall ist nicht ausgeschlossen, dass die Glasur gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthält. Bei Töpferwaren, die als Essgeschirr oder Gefäße für Getränke gedacht sind, dürfen außerdem ohnehin keine Glasuren verwendet werden, die Schwermetalle enthalten.  

 

 

 

Die wichtigsten Sicherheitsregeln im Zusammenhang mit dem Brennofen

 

Der Brennofen gehört zu den wichtigen Einrichtungsgegenständen in einer Töpferwerkstatt, denn schließlich werden die meisten getöpferten Kunstwerke mindestens einmal, vielfach sogar zweimal gebrannt.

 

Wichtig ist aber, folgende Grundregeln im Zusammenhang mit dem Brennofen einzuhalten:

 

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Im Idealfall sollte der Brennofen in einem separaten Raum stehen. Ist dies nicht möglich, sollte er zumindest mit einem Schloss gesichert sein, um so zu verhindern, dass jemand versehentlich den heißen Ofen öffnet. 

 

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Bei einem modernen Brennofen kann sich die Oberfläche auf bis zu 150 Grad aufheizen, bei älteren Öfen werden zum Teil sogar noch deutlich höhere Temperaturen erreicht. Wichtig ist daher, dass der Ofen auf einem geeigneten, stabilen und nichtbrennbaren Unterbau positioniert ist.

 

Ist kein entsprechendes Gestell vorhanden, sollte der Ofen zumindest auf einer feuerfesten Unterlage stehen, die rundherum etwa 25cm größer sein muss als der Ofen selbst. Der Abstand zu Wänden und anderen brennbaren Gegenständen muss mindestens einen halben Meter betragen, zur Decke muss ein Sicherheitsabstand von einem Meter eingehalten werden.

 

Sofern der Sicherheitsabstand zur Decke oder zu den Wänden nicht eingehalten werden kann, ist eine feuerfeste Isolation unumgänglich. Die Größe der Isolationsfläche sollte dabei der vierfachen Größe des Ofengrundrisses entsprechen. Dass brennbare Gegenstände nicht auf oder in unmittelbarer Nähe zum Ofen abgelegt werden, sollte selbstverständlich sein.

 

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In dem Raum, in dem sich der Brennofen befindet, muss eine ausreichende Belüftung sichergestellt sein. Dies ist deshalb wichtig, weil beim Brennen je nach Zusammensetzung des Tons und der verwendeten Glasur gefährliche Gase freiwerden können. Ist es nicht möglich, die Abgase ins Freie abzuführen, muss ein Brennofenmodell ausgewählt werden, das für den Betrieb ohne aktive oder passive Abluftführung ins Freie ausgelegt ist. 

 

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Vor der Anschaffung eines Brennofens sollte unbedingt fachmännischer Rat eingeholt werden. Der Fachmann kann nicht nur im Hinblick auf wesentliche Parameter wie Größe, Regelbarkeit oder erforderliche Anschlusswerte beraten, sondern den Ofen auch installieren. Die für den Brennofen benötigte Steckdose muss von einem Elektroinstallateur angeschlossen werden. Verlängerungskabel sollten grundsätzlich vermieden werden.

 

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Bevor der Ofen eingeschaltet wird, sollte er regelmäßig kontrolliert werden. Sind äußerliche Veränderungen vorhanden, die auf eine Störung oder einen Defekt hinweisen könnten, sollte der Ofen auf keinen Fall in Betrieb genommen werden. Gleiches gilt, wenn während des Betriebs Veränderungen oder verdächtige Geräusche auftreten. Auch in diesem Fall sollte der Ofen sicherheitshalber sofort ausgeschaltet werden.

 

Um Verletzungen zu vermeiden, sollte es absolut selbstverständlich sein, dass beim Umgang mit dem heißen Ofen oder beim Hantieren mit eben gebrannten Tonarbeiten immer Hitzeschutzkleidung getragen wird. Zudem sollten die Haare zusammengebunden sein. 

 

Mehr Anleitungen, Tipps und Ratgeber zum Töpfern: 

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