Tipps und Infos rund um Keramikmesser

Tipps und Infos rund um Keramikmesser 

Wenn es um Messer geht, scheint es fast schon eine Glaubensfrage zu sein, welches Messer am besten geeignet und am vielseitigsten einsetzbar ist. Die großen Konkurrenten dabei sind Messer mit Edelstahlklinge und Messer mit Keramikklinge.

Sicherlich haben beide Messer ihre Vor- und ihre Nachteile. Allerdings haben die Hersteller Keramikmesser immer weiter entwickelt, so dass die anfänglichen Negativpunkte heute kaum noch ins Gewicht fallen.

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Vermutlich kann ein Keramikmesser ein Allround-Küchemesser mit Stahlklinge nicht vollständig ersetzen, zweifelsohne aber eine sinnvolle, praktische und sehr komfortable Ergänzung dazu sein.  

Hier nun die wichtigsten Infos und Tipps rund um Keramikmesser:  

Grundlegendes zu Keramikmessern

Die Klingen von Keramikmessern bestehen aus Zirkonoxid, einem sehr hochwertigen keramischen Werkstoff mit Ursprung in der Medizin- und Weltraumtechnik. Die spezifischen Eigenschaften dieser High-Tech-Keramikkomponente führen zum einen zu einem sehr guten Schneidverhalten, das über eine lange Zeit erhalten bleibt, und geben den Klingen zum anderen ihr charakteristisches Aussehen mit ihrer edlen, weißen Oberfläche.

In der Raumfahrt wird Keramik als hitzefestes Schutzschild für die Raumkapsel verwendet, das ein sicheres Wiedereintauchen in die Erdatmosphäre ermöglicht. Für Keramikmesser wird das weiterentwickelte Material in Form von Zirkonium-Oxidpulver bei einer Temperatur von rund 1800 Grad Celsius und unter extrem hohen Druck gesintert.

Dadurch ergeben sich Keramikklingen, die sich durch eine sehr hohe Verschleißfestigkeit und eine extreme Härte auszeichnen. So sind Keramikklingen deutlich härter als Stahlklingen und es gibt nur wenige Materialien, die noch härter sind. Zu diesen Materialien gehören Diamanten.

Die Keramikklinge wird fein poliert, was zu einer sehr dichten und glatten Oberfläche führt. Dadurch ergibt sich ein nur sehr geringer Reibungswiderstand, was zusammen mit dem sehr hohen Schärfegrad leichte, sanfte und dabei sehr saubere Schnitte ermöglicht. Die Schärfe bleibt dabei etwa zehnmal länger erhalten als bei Messern mit Stahlklingen. Hinzu kommt, dass Keramikklingen um etwa ein Drittel leichter sind als Stahlklingen. Dadurch wird der Arm auch bei längerem Schneiden nicht so schnell müde. 

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Die Vorteile von Keramikmessern

Insbesondere im Vergleich mit Messern mit Stahlklinge bieten Messer mit Keramikklinge einige Vorteile:

·         Die Klingen sind extrem scharf, dabei aber leicht.

·         Keramikklingen sind nicht magnetisch und rosten nicht.

·         Die Klingen beeinflussen den Geschmack von Lebensmitteln nicht. Es ergibt sich also kein metallischer Beigeschmack und da die Klingen keinen Geruch annehmen, werden auch keine Geschmacksnuancen von einer Zutat auf andere Lebensmittel übertragen. 

·         Keramikklingen sind korrosionsfrei und auch beispielsweise Fruchtsäuren greifen die Klingen nicht an. Zudem gibt es auf Keramikklingen keine Fleckenbildung.

·         Bei sachgemäßem Umgang sind Keramikmesser überaus langlebig.

·         Keramikmesser können mit Spülmittel von Hand und meist auch in der Spülmaschine gereinigt werden. Dadurch sind Keramikmesser sehr hygienisch.

·         Da Keramikmesser keine allergieauslösenden Stoffe wie beispielsweise Nickel enthalten, eignen sich Keramikmesser auch in Haushalten, in denen Allergiker, Kranke oder empfindliche Personen leben.

   

Die Nachteile von Keramikmessern

Neben den vielen Vorteilen gibt es allerdings auch Nachteile:

·         Qualitativ hochwertige Keramikmesser sind nicht zuletzt aufgrund der aufwändigen Herstellung und der vielen notwendigen Arbeitsschritte verhältnismäßig teuer.

·         Keramikmesser können nicht für jedes Schneidgut verwendet werden. So eignen sie sich beispielsweise nicht zum Zerteilen von sehr hartem Schnittgut. Zudem sollte beim Schneiden kein seitlicher Druck ausgeübt, sondern immer nur gerade, mit leichtem Druck und von oben geschnitten werden.

·         Je härter die Klinge ist, desto schneller kann sie brechen. 

·         Die Klingen bleiben zwar lange scharf, können bei Bedarf in aller Regel aber nicht selbst nachgeschliffen werden. Viele Hersteller bieten den Nachschliff dabei als kostenfreie Serviceleistung an, allerdings muss das Messer dafür eingeschickt werden und ist somit entsprechend lange nicht verfügbar.

  

Fazit

Insgesamt sind Keramikmesser eine lohnenswerte und sehr komfortable Alternative zu Messern mit Metallklinge und insbesondere für Allergiker bestens geeignet. Keramikmesser sehen optisch gut aus, sind sehr pflegeleicht und erlauben tatsächlich ein sehr komfortables Handling mit leichten und präzisen Schnitten.

Dennoch können sie Messer mit Metallklinge nicht vollständig ersetzen, denn bei beispielsweise Tiefgefrorenem, bei Fleisch mit Knochen oder auch bei harten Gemüsesorten wie Kohl stoßen Keramikmesser an ihre Grenzen. Werden solche Lebensmittel geschnitten, können kleine Teilchen der Klinge ausbrechen. Gleiches gilt übrigens auch dann, wenn als Schneidunterlage Glas, Stein oder ähnliche Materialien verwendet werden.

Ein häufiges Gegenargument für Keramikmesser ist, dass diese schnell zu Bruch gehen, wenn sie auf den Boden fallen. Moderne Keramikmesser sind jedoch deutlich bruchsicherer als ihre Vorgängermodelle, wobei generell darauf geachtet werden sollte, dass Messer nicht zu Boden fallen, unabhängig davon, aus welchem Material die Klinge besteht.

Um die Lebensdauer von Keramikmessern zu erhöhen, sollten sie übrigens, ähnlich wie Messer mit Metallklinge, nicht lose im Besteckkasten, sondern immer in einem Messerblock oder in einer entsprechenden Schutzhülle aufbewahrt werden.

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Ein Gedanke zu „Tipps und Infos rund um Keramikmesser“

  1. Hallo zusammen,

    wir haben seit letzte Herbst Miyako Keramikmesser häufig in Gebrauch. Sind immer noch super scharf.
    Insgesamt haben wir 3 kleine Messer für Gemüse und ein größeres für Fleischschnitte in der Küche.
    Beim Großen lässt sich die Klinge vom Griff trennen.
    Hier meine Frage: gibt es für die Reparatur einen speziellen Lebensmittelkleber?
    Oder wie kann ich die Teile wieder zusammen führen.

    Gruß
    Michael Nie

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