Anleitung: Eine Kugelvase töpfern
Heute haben wir eine Anleitung im Gepäck, die sich recht schnell umsetzen lässt und auch für Anfänger prima geeignet ist. Wir töpfern nämlich eine Kugelvase. Wie es sich für eine Kugelvase gehört, ist diese natürlich kugelrund. Zusätzlich zur Vase fertigen wir deshalb einen schlichten Ring aus Ton an, in den die Vase später hineingestellt wird. So erhält die Vase einen stabilen Stand.
Gleichzeitig kann die Vase nach Belieben positioniert werden. Sie muss nämlich nicht unbedingt aufrecht, mit der Öffnung nach oben, stehen.
Wer anstelle von Blumen eine kleine Pflanze hineinsetzt oder Büroklammern, Bonbons oder andere Dinge einfüllt, kann die Vase auch so in den Ring legen, dass die Öffnung nach vorne zeigt.
Inhalt
Die Materialien für eine getöpferte Kugelvase
- Ton
- Eindrückform
- Frischhaltefolie
- Nudelholz
- Messer
- Gabel oder anderes Werkzeug zum Anrauen der Verbindungskante
- Schwämmchen
- Schale mit Wasser
- Glasur in der gewünschten Farbe
Wir töpfern die Kugelvase aus echtem Ton, der glasiert und gebrannt wird. Dadurch ist die Vase später wasserfest und kann tatsächlich als Vase mit frischen Blumen oder auch als Blumentopf verwendet werden.
Wer keine Möglichkeit hat, den Ton selbst zu brennen oder brennen zu lassen, kann auch lufttrocknenden Ton verwenden. Dieser Ton muss nicht gebrannt werden, sondern härtet an der Luft aus.
Allerdings ist die Vase dann nicht wasserfest. Wird sie mit Trockenblumen, Kunstblumen oder anderen trockenen Gegenständen bestückt, macht das nichts. Ansonsten müsste zum Beispiel ein kleines Glas in die Vase hineingestellt werden.
Eindrückformen aus Gips sind im Bastel- und Keramikbedarf in verschiedenen Größen ab ungefähr 10 Euro erhältlich.
Halbkugeln aus Kunststoff oder Styropor funktionieren genauso gut und sind kostengünstiger. Vielleicht findet sich im Haushalt aber auch ein anderes kugelförmiges Gefäß, das als Form verwendet werden kann.
Unsere Anleitung:
Bevor das Töpfern beginnt, sollte die Eindruckform ausgekleidet werden. Andernfalls würde der Ton an der Form haften und sich nicht mehr herausnehmen lassen. Nur bei einer Eindrückform aus Gips oder unbehandeltem Holz kann auf eine Auskleidung verzichtet werden.
Wir empfehlen aber, auch solche Formen mit Frischhaltefolie auszulegen. Denn um die leicht angetrocknete Halbkugel aus Ton aus der Form zu lösen, kann einfach die Folie gegriffen und angehoben werden.
Das ist einfacher und bequemer. Sind alle Materialien griffbereit, kann es losgehen!
Schritt 1: Zwei Halbkugeln formen
Zuerst ein Stück Ton abschneiden und kräftig durchkneten. Dadurch wird der Ton geschmeidig und kleine Luftblasen, die möglicherweise eingeschlossen sind, entweichen. Anschließend den Ton gleichmäßig zu einer knapp 1 cm dicken Platte ausrollen.
Nun die Tonplatte vorsichtig anheben und in die Form einlegen. Dabei den Ton so ausrichten, dass er ganz glatt und faltenfrei an der Form anliegt. Den Ton, der über die Form hinausragt, mit dem Messer sauber abschneiden.
Die Halbkugel muss jetzt etwas trocknen. Wenn sie lederhart getrocknet ist und sich locker aus der Form lösen lässt, kann sie aus der Form genommen werden.
Auf die gleiche Art und Weise eine zweite Halbkugel formen.
Schritt 2: Die Halbkugeln glätten
Während die zweite Halbkugel in der Form trocknet, können wir uns um die Außenseite der ersten Halbkugel kümmern. Durch die Frischhaltefolie kann es sein, dass kleine Falten zu sehen sind.
Um sie zu entfernen, die Finger anfeuchten und über den Ton reiben. Bei großen Falten ist es auch möglich, ganz wenig zusätzlichen Ton aufzulegen und mit den Fingern zu verstreichen, bis die Oberfläche glatt ist.
Dann bekommt die Halbkugel noch eine Öffnung. Diese kann in der gewünschten Größe zugeschnitten werden. Dafür mit dem Messer rundherum durch den Ton schneiden und einen Deckel abheben. Die Schnittkante wieder mit dem feuchten Finger glattstreichen. Alternativ kann auch ein feuchtes Schwämmchen verwendet werden.
Die Außenseite der zweiten Halbkugel ebenso glätten.
Schritt 4: Die beiden Halbkugeln verbinden
Damit aus den beiden Halbkugeln eine Kugelvase wird, müssen wir sie nun zusammensetzen. Dazu die beiden Kanten der Kugeln mit einer Gabel, einem kleinen Kamm oder einem ähnlichen Werkzeug aufrauen und mit Wasser befeuchten. Anschließend die beiden Hälften aufeinander setzen.
Danach die Verbindungsnaht wieder mit Wasser glätten. Dafür die Finger oder das Schwämmchen verwenden. Wichtig ist, die Naht sowohl auf der Außenseite als auch auf der Innenseite zu glätten.
Sollte die Verbindung nicht stabil genug wirken oder eine Delle bilden, können wir einen dünn ausgerollten Streifen Ton auflegen und so die Naht verstärken und kaschieren.
Schritt 5: Den Ring töpfern
Für den Ring ein Stück Ton zu einer gleichmäßigen, gut fingerdicken Wurst rollen. Die Enden der Wurst dann so zusammennehmen, dass ein schöner, kreisrunder Ring entsteht. Auch hier die Verbindung wieder mit Wasser glätten.
Schritt 6: Die Vase glasieren und brennen
Zum Schluss die Vase innen und außen wie gewünscht glasieren. Dabei die Anweisungen des Herstellers beachten. Nach dem Brand ist die Kugelvase fertig!
Wer mit lufttrocknendem Ton gearbeitet hat, kann die Vase mit Acrylfarben bemalen. Wir empfehlen, sie zum Schluss auf jeden Fall mit Klarlack zu überziehen.
Der Klarlack sorgt für einen schönen Glanz und bewirkt, dass die Vase feucht abgewischt werden kann.
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