Anleitung: Mini-Kakteen aus selbstgemachter Modelliermasse
Spätestens seit „Urban Jungle“ als Deko-Trend in aller Munde ist, führt an Grünpflanzen und Kakteen eigentlich kein Weg mehr vorbei. Nun hat aber nicht jeder einen grünen Daumen.
Und auch wenn Kakteen und Sukkulenten eigentlich sehr unempfindlich sind, klappt die Pflege nicht immer. Wir haben für solche Fälle eine tolle Lösung parat: Mini-Kakteen aus Modelliermasse. Und die Masse fertigen wir auch gleich selbst an.
Also, los geht’s!:
Inhalt
Die Materialliste für Mini-Kakteen aus selbstgemachter Modelliermasse
- 125 Milliliter Bastel- oder Holzleim (weiß und nicht schnell trocknend)
- 75 Gramm Speisestärke
- 1 gut gehäufter Teelöffel CMC*
- 1 Teelöffel Acrylfarbe in Weiß
- Acryl- oder Lebensmittelfarben in Grün und Braun zum Einfärben der Masse
- Mini-Tontöpfe
- Zahnstocher, kleine Löffel und andere Modellierwerkzeuge
- Mixer und Schüssel
- Klarlack
*CMC steht für Carboxymethylcellulose. Das Pulver gehört zum Bäckerei- und Konditoreibedarf und wird als Verdickungsmittel in Fondant eingearbeitet. Roll- und Dekorfondant lässt sich dadurch leichter zu schönen Figuren formen. Daneben wird CMC als Klebstoff genutzt.
Erhältlich ist CMC-Pulver im Konditoreibedarf, in Apotheken und natürlich im Internet. Eine Alternative zu CMC ist Haftpulver für die dritten Zähne. Das Haftpulver, das es in Drogerien gibt, funktioniert bei der Herstellung der Modelliermasse genauso gut. Allerdings muss hier ein bisschen experimentiert werden, bis die richtige Menge gefunden ist. Denn je nach Hersteller ist die Haftkraft verschieden.
Die Anleitung für Mini-Kakteen aus selbstgemachter Modelliermasse
Die selbstgemachte Modelliermasse lässt sich genauso gut verarbeiten wie Ton. Da sie angenehm weich ist, können auch kleinere Kinder die Masse problemlos kneten und formen. Ein weitrer großer Pluspunkt ist, dass die Modelliermasse von alleine an der Luft trocknet.
Sie muss also weder gebrannt noch gebacken werden. Durch die feine Struktur sieht die Modelliermasse nach dem Trocknen fast aus wie Porzellan. Allerdings ist die selbstgemachte Modelliermasse nicht wasserfest. Deshalb sollte sie mit einem Klarlack überzogen werden. Dadurch sind die kleinen Kunstwerke besser geschützt und bekommen ganz nebenbei auch noch einen schönen Glanz. Aber eines nach dem anderen!
Schritt 1: die Modelliermasse herstellen
Für die Modelliermasse werden der Holzleim, die Speisestärke und die weiße Acrylfarbe in eine Schüssel gegeben. Anschließend werden die drei Zutaten mit dem Handrührgerät gründlich durchgemixt. Wenn sich die Zutaten gut miteinander verbunden haben, wird das CMC hinzugefügt. Dann wird mit dem Mixer weitergerührt, bis die Masse etwas fester wird und krümelig ist.
Anschließend wird die Mischung mit der Hand weitergeknetet, und zwar solange, bis eine weiche, homogene Masse entstanden ist. Sollte die Masse zu sehr an den Händen kleben, können die Hände zwischendurch mit etwas Speisestärke bestäubt werden.
Im Prinzip ist die selbstgemachte Modelliermasse damit auch schon fertig und könnte direkt verarbeitet werden. Allerdings lässt sich die Masse leichter formen, wenn sie etwas geruht hat. Ratsam ist deshalb, die Modelliermasse in Frischhaltefolie oder einen Gefrierbeutel einzuwickeln und luftdicht eingepackt über Nacht beiseite zu stellen.
Tipp: Ist die Modelliermasse luftdicht eingepackt, hält sie sich mindestens einen Monat lang. Deshalb ist es gut möglich, gleich eine größere Menge auf Vorrat herzustellen. Und am besten bleibt die Masse dabei so weiß, wie sie ist. Dadurch ist nämlich das Grundmaterial vorhanden und beim Verarbeiten kann die Menge eingefärbt werden, die in der jeweiligen Farbe benötigt wird.
Schritt 2: die Erde für die Mini-Kakteen gestalten
Damit die Mini-Kakteen später aufrecht in den Töpfchen stehen und an echte Pflanzen erinnern, brauchen sie Blumenerde. Dafür werden die kleinen Tontöpfchen zuerst zu gut drei Vierteln mit weißer Modelliermasse befüllt. Diese Masse muss nicht eingefärbt werden, denn sie wird ohnehin nicht mehr zu sehen sein.
Für die eigentliche Blumenerde wird etwas Modelliermasse mit brauner Acryl- oder Lebensmittelfarbe eingefärbt. Dann wird die braune Masse auf die weiße Masse gegeben, und zwar bis fast an den Rand der Töpfchen. Das ist wichtig, denn beim Trocknen schrumpft die Masse um etwa zehn Prozent ein. Und die Töpfchen sollen später ja nicht zu leer aussehen!
Nun kommt ein spitzes Werkzeug zum Einsatz. Das kann ein Modelliermesser, eine Gabel oder auch ein Zahnstocher sein. Das Werkzeug wird leicht in die Masse eingestochen und dann in verschiedenen Linien kreuz und quer durch die Masse gezogen. Auf diese Weise entsteht eine Struktur, die an lose aufgeschüttete Erde erinnert.
Tipp: Noch echter sieht die Blumenerde aus, wenn die Modelliermasse mit etwas Sand vermischt wird. Dadurch bekommt sie nämlich automatisch eine raue Struktur.
Schritt 3: die Mini-Kakteen formen
Für die Kakteen wird die Masse grün eingefärbt. Anschließend werden aus der Masse kleine Kugeln geformt. Wichtig ist, dass die Kugeln rundherum glatt sind und nirgends Risse haben. Denn die Risse würden später sichtbar bleiben. Die Kugeln, die am besten durch Rollen mit ordentlich Druck zwischen den Handflächen geformt werden, sind die Ausgangsform für jedes Objekt.
Wie die Kakteen gestaltet werden, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. So kann für einen Kaktus beispielsweise eine größere Kugel oval ausgeformt und etwas platt gedrückt werden. An dieses Oval werden dann seitlich oben ein zweites, kleineres Oval und ein drittes, noch kleineres Oval angesetzt. Anschließend können mit dem Zahnstocher Löcher in die Masse gestochen werden, die die Stacheln imitieren.
Eine andere Möglichkeit ist, einen dicken, eiförmigen Kaktus zu formen, der mit einer kleinen Blüte verziert werden kann. Oder aus der Masse können eine größere und fünf kleinere, fingerförmige Würste geformt werden, die dann im Kreis zusammengesetzt werden. Möglich ist auch, tropfenförmige Blätter zu modellieren, die wie eine Sukkulente angeordnet werden. Der Kreativität sind hier also kaum Grenzen gesetzt.
Schritt 4: die Pflanzen trocknen lassen und lackieren
Ist jedes Tontöpfchen mit einem Kaktus bestückt, müssen die kleinen Kunstwerke trocknen. Je nach Größe dauert das einen bis zwei Tage. Allerdings sollte die Masse nicht direkt an der Sonne oder über der Heizung trocknen. Denn dadurch könnte sie reißen. Besser ist, die Masse langsam und gleichmäßig trocknen zu lassen.
Ist die Masse komplett ausgehärtet, werden die Mini-Kakteen noch mit Klarlack lackiert. Dafür eignet sich ein Klarlack zum Aufpinseln oder ein Sprühlack, genauso aber auch transparenter Nagellack. Nun muss auch der Lack noch einmal trocknen. Dann sind die Mini-Kakteen fertig!
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