Anleitung für einen selbst getöpferten Krug
Beim Töpfern gibt es mehrere Techniken, wobei die meisten sicherlich in erster Linie an das Töpfern auf der Drehscheibe denken.
Gerade für Anfänger ist die Drehtechnik aber nur bedingt geeignet, denn zum einen erfordert sie doch recht viel Übung und zum anderen wird ja auch die entsprechende Ausstattung benötigt. Dennoch ist es auch ohne Drehscheibe möglich, sehr schöne und vielfältige Gegenstände zu töpfern.
Die folgende Anleitung für einen selbstgetöpferten Krug ist ein Beleg dafür:
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Zunächst muss der Ton zu einer gleichmäßigen, 1cm dicken Platte ausgerollt werden. Für den Krug eignet sich am besten ein Ton mit einem Schamotteanteil von 25 Prozent.
Der Ton wird auf eine aufgeschnittene Plastiktüte gelegt und entweder mit einem speziellen Rollholz oder einem gewöhnlichen Nudelholz ausgerollt. Durch die Plastiktüte lässt sich der Ton leichter umdrehen, so dass er gleichmäßig von beiden Seiten bearbeitet werden kann.
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Nun wird eine runde Platte als Boden des Kruges aus der Tonplatte geschnitten. Profis verwenden hierfür eine sogenannte Graviernadel, ein Messer ist aber genauso geeignet. Die Tonplatte sollte etwa einen Zentimeter größer sein als die spätere Grundfläche.
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Jetzt wird Ton zu Rollen geformt, die ebenfalls etwa einen Zentimeter stark sein sollten. Dies ist am einfachsten, wenn der Ton wie normaler Teig bearbeitet wird, aus dem beispielsweise Brezeln geformt werden sollen.
Der Ton wird also mit geschlossenen Finger und unter gleichmäßigem Druck so lange hin- und hergerollt, bis eine gleichmäßige Rolle entstanden ist. Die Enden der Rolle werden nun leicht abgeflacht, weil es so einfacher ist, die nächste Rolle anzuschließen.
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Die erste Tonrolle wird nun entlang der Grundplatte ausgelegt und leicht von oben festgeklopft. Dann wird die Rolle mit der Grundplatte verzahnt, indem der Ton an der Nahtstelle mit einem Modellierholz ineinander verstrichen wird.
Wichtig ist, immer nur in eine Richtung zu streichen, damit die eventuell eingeschlossene Luft entweichen kann. Anschließend wird die Nahtstelle mit den Fingern geglättet.
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Der Krug wird nun aufgebaut, indem weitere Tonrollen aufgelegt werden. Soll der Krug bauchig werden, wird die nächste Tonrolle jeweils auf den Außenrand der vorgehenden Rolle gelegt, soll sich der Krug verjüngen, wird die Tonrolle auf den inneren Rand gelegt.
Hilfreich hierbei ist, eine Hand als Gegenstütze zu verwenden. Die Tonrollen werden jeweils wieder miteinander verzahnt. Es reicht aber aus, wenn die Tonrollen nur im Innenraum des Kruges verstrichen werden, so dass die Rollen außen als Dekoration bestehen bleiben können.
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Ist der Krug hoch genug, wird der Henkel angebracht. Auch dieser besteht wieder aus einer Tonrolle, die allerdings etwas dicker sein darf.
Die Stellen, an denen der Henkel angebracht werden soll, werden angeraut, der Henkel festgedrückt und die Nahtstellen geglättet. Für den Ausguss wird die Stelle, die dem Henkel genau gegenüberliegt, mit den Fingern geformt.
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Anschließend wird etwas Plastikfolie auf den Krug gelegt, so dass die obere Kante und der freiliegende Teil des Henkels abgedeckt sind.
Dann muss der Krug etwa eine Woche lang trocknen, wobei die Folie verhindert, dass die abgedeckten Stellen zu schnell trocknen und dadurch später Risse entstehen könnten. Nach dem Trocknen wird der Krug gebrannt und ist bereit für eine Glasur.
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