Anleitung – Töpferarbeiten mit Eindrückformen gestalten

Anleitung – Töpferarbeiten mit Eindrückformen gestalten 

Beim Töpfern wird je nach geplanter Tonarbeit und Kenntnissen des Töpfers mit unterschiedlichen Techniken gearbeitet. Die bekannteste Töpfertechnik dürfte das Töpfern an der Drehscheibe sein, die für viele der Inbegriff vom Töpfern ist.

 

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Das Töpfern an der Drehscheibe setzt allerdings nicht nur eine entsprechende Ausstattung voraus, sondern gehört auch zu den recht anspruchsvollen Töpfertechniken. Es gibt allerdings noch eine Reihe weiterer Techniken, die ohne eine umfangreiche Ausstattung auskommen und zudem deutlich einfacher und anfängerfreundlicher sind.  

Ein Beispiel hierfür ist die Daumendrucktechnik, bei der der Daumen das wichtigste Werkzeug ist. Meist wird der Ton hierbei zu einer Kugel geformt, die anschließend mithilfe des Daumens durch drückende, kreisende, knetende oder streichende Bewegungen ausgehöhlt und in Form gebracht wird. Eine weitere Technik ist die sogenannte Plattentechnik.

 

Bei dieser Technik wird der Ton ausgerollt und in gleichmäßige Platten geschnitten, die anschließend mittels Schlicker zusammengesetzt werden. Eine weitere sehr beliebte Töpfertechnik ist die Aufbautechnik, die teilweise auch als Wulsttechnik bezeichnet wird. Dies erklärt sich damit, dass bei dieser Technik mit Tonwülsten gearbeitet wird, die zum jeweiligen Objekt aufeinandergesetzt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit sogenannten Eindrückformen zu arbeiten.  

 

 

Was sich dahinter verbirgt und wie es geht, wird im Folgenden erklärt:  

 

 

Basisinfos zu Eindrückformen

 

Eindrückformen sind Formen, die aus Gips bestehen und verwendet werden, um Tonarbeiten anzufertigen oder zu verzieren. Bei dem Gips handelt es sich meist um sogenannten Modellgips, der sich einerseits durch seine Härte und andererseits durch seine hervorragende Saugfähigkeit auszeichnet.

 

Die Formen selbst gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen fertig zu kaufen, beispielsweise als Halbkugel, als rechteckige Schale oder als Diskus. Der vorbereitete Ton wird zu einer gleichmäßigen Platte ausgerollt und in die Eindrückform gedrückt, die die Funktion einer Negativform übernimmt und deren Form der Ton annimmt.

 

Neben einfachen und schlichten Formen gibt es außerdem auch Motivformen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Eindrückformen aus Gips, allerdings sind hier ein oder mehrere Motive nebeneinander angeordnet. Wird der Ton in solche Motivformen eingedrückt, können die entstandenen Formen aus der Tonplatte ausgeschnitten und als erhabene, reliefartige Dekorationen für eine Tonarbeit verwendet werden.  

 

 

 

Eindrückformen selber machen – so geht’s

 

Während sich Eindrückformen wie Halbkugeln oder Schalen nur bedingt selbst herstellen lassen, können Motivformen recht einfach selbst angefertigt werden. Für eine solche Eindrückform werden nämlich lediglich Motive, ein Gefäß und Modellgips benötigt. Als Motive bieten sich beispielsweise Streuteile aus Holz an, die im Bastelbedarf erhältlich sind und für Collagen in der Malerei genutzt werden. Daneben können aber auch Naturmaterialien wie Muscheln und Schnecken verwendet werden.

 

Als Gefäß eignet sich eine ausgemusterte Springform hervorragend, denn eine solche Backform kann später geöffnet werden, was das Herauslösen der Eindrückform sehr erleichtert. Eine einfache Schüssel oder ein rechteckiges Kunststoffgefäß erfüllen aber letztlich die gleiche Funktion.Um die Eindrückform herzustellen, werden nun zuerst die Motive mit der Vorderseite nach unten mittels doppelseitigem Klebeband auf dem Boden des Gefäßes befestigt.

 

Durch das Festkleben wird verhindert, dass die Motive verrutschen, wenn der Gips eingefüllt wird. Nun werden sowohl das Gefäß als auch die Motivteile mit etwas Spülmittel bestrichen. Im Bastelbedarf ist zwar auch sogenanntes Formenöl erhältlich, das sicherstellt, dass sich die Eindrückform später problemlos löst, aber Spülmittel erfüllt den gleichen Zweck. Das fertig vorbereitete Gefäß wird nun bis zum Rand mit Modellgips ausgefüllt und der Gips mit beispielsweise einem Holzbrett oder einem breiten Messerrücken glatt gezogen.

 

Die Oberfläche sollte dabei auch wirklich möglichst glatt sein, damit die Eindrückform später fest und ohne zu wackeln auf der Arbeitsfläche aufliegt. Jetzt ist ein wenig Geduld gefragt, denn der Gips muss nun vollständig aushärten. Ist der Gips fest, werden die Eindrückform aus dem Gefäß genommen und die Motivteile entfernt. Damit ist die selbstgemachte Eindrückform fertig und bereit für ihren ersten Einsatz. 

 

 

 

Töpferarbeiten mit Eindrückformen gestalten – eine Anleitung

 

Wie beim Töpfern üblich, wird der Ton zuerst durchgeknetet, um ihn geschmeidig zu machen und mögliche Luftbläschen herauszuarbeiten. Dann wird der Ton zu einer Platte ausgerollt, die etwa fingerdick und so groß sein sollte wie die Eindrückform. Diese Tonplatte wird nun auf die Eindrückform gelegt und mithilfe der Teigrolle auf die Form und in die Motive gedrückt.

 

Je nach Tiefe der Motive kann es allerdings sein, dass mit den Fingern nachgearbeitet werden muss, damit der Ton die Motive tatsächlich richtig ausfüllt. Nun wird die Tonplatte wieder von der Form abgehoben. Dazu wird sie zunächst an den Seiten angehoben und anschließend vollständig abgenommen. Hier ist allerdings etwas Vorsicht geboten, denn die Tonplatte neigt dazu, zu reißen. Bei einer recht kleinen Eindrückform kann aber auch ein Holzbrett auf die Tonplatte gelegt und das Brett samt Tonplatte und Eindrückform gewendet werden.

 

Wenn die Tonplatte sicher auf der Arbeitsfläche gelandet ist, werden die einzelnen Motive ausgeschnitten. Die Motive können dann als Verzierung auf eine Tonarbeit aufgebracht werden. Dazu werden sie in feuchtem Zustand auf dem Werkstück angeordnet und mithilfe von Tonschlicker befestigt.

 

Möglich ist aber natürlich auch, die Motive einfach so zu trocknen und zu brennen, um sie dann als beispielweise Tischdekoration, Geschenkanhänger oder Zierelemente bei anderen Bastelarbeiten zu verwenden.

  

 

Weiterführende Anleitungen, Vorlagen und Tipps zum Töpfern:

Thema: Anleitung – Töpferarbeiten mit Eindrückformen gestalten

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