Anleitung für Anfänger:
Windlicht, Aromalampe oder Wichtelhaus töpfern
Ton ist ein äußerst vielseitiges Material, das sich formen, ziehen, kneten, rollen, stauchen, drehen und in vielen anderen Varianten in die gewünschte Form bringen lässt. Hinzu kommt der große Pluspunkt, dass der Umgang mit Ton denkbar einfach und unkompliziert ist.
Damit ist Ton ein Material, das sich für alle Altersgruppen eignet und sowohl im kreativen und künstlerischen als auch im therapeutischen Bereich zu Hause ist.
Für die Arbeit mit Ton gibt es eigentlich nur drei Grundregeln,
die beachtet werden müssen:
1.
Bevor der Ton verarbeitet wird, wird er immer sorgfältig durchgeknetet. Dadurch wird der Ton weicher und geschmeidiger und eventuelle Luftbläschen verschwinden.
2.
Immer dann, wenn ein Werkstück aus mehreren Teilen zusammengesetzt oder beispielsweise Verzierungen angebracht werden, müssen diese sorgfältig verstrichen werden. Als Klebstoff dient üblicherweise Tonschlicker, ein Gemisch aus Ton und Wasser. Die Nahtstelle wird angeraut, die beiden Tonteile werden zusammengesetzt und die Verbindungsstelle anschließend mit dem Tonschlicker abgedichtet. Als zusätzliche Verstärkung können außerdem kleine Tonwülste an der Innenseite platziert werden.
3.
Um zu verhindern, dass die Tonarbeit beim Brennen explodiert, gilt die Faustregel, dass die Wandstärke maximal 1,5cm betragen sollte. Massive Tongebilde werden daher entsprechend ausgehöhlt oder von Anfang an hohl aufgebaut. Hohle, in sich geschlossene Tonarbeiten werden dann mit einem kleinen Loch versehen, durch das die Luft entweichen kann.
Aus Ton können die unterschiedlichsten Gegenstände getöpfert werden, Nützliches und Praktisches genauso wie rein Dekoratives. Ein Objekt, das sich hervorragend für die ersten Versuche eignet, ist ein Windlicht. Dieses sorgt für eine gemütliche, behagliche und romantische Atmosphäre, sowohl auf dem Balkon im Sommer als auch im Wohnzimmer im Winter. Gleichzeitig kann das Windlicht aber durch nur wenige Handgriffe zu einer Aromalampe oder einem Wichtelhaus ausgebaut werden.
Wie ein Windlicht, eine Aromalampe oder ein Wichtelhaus getöpfert werden können,
erklärt die folgende Anleitung für Anfänger:
1. Schritt: die Vorbereitungen
Zunächst werden alle benötigten Utensilien und Werkzeuge zusammengetragen. Neben dem Ton sind dies für das Windlicht ein Nudelholz, ein Messer und eine kleine Schale mit Wasser. In der Schale wird das Wasser mit etwas Ton vermischt, so dass der Tonschlicker als Klebstoff und zum Verstreichen vorhanden ist.
Wer das Windlicht verzieren möchte, kann sich außerdem einen Metall- oder Holzstab oder auch Ausstechförmchen für Plätzchen bereit legen.Wie jede Tonarbeit beginnt das Töpfern dann damit, dass der Ton in der benötigten Menge sorgfältig durchgeknetet wird.
Inhalt
2. Schritt: das Windlicht töpfern
Den Boden des Windlichts bildet eine dünne Platte aus Ton. Diese wird angefertigt, indem eine kleine Menge Ton zu einer gleichmäßigen, etwa 1cm dicken Tonplatte ausgerollt wird. Anschließend wird der Boden in die gewünschte Form geschnitten. Dies kann mit einem Messer erfolgen, bei einem runden Windlicht aber auch mithilfe von einem Glas oder einer Tasse.Das Windlicht selbst wird dann mit der sogenannten Wulsttechnik aufgebaut.
Dazu werden aus dem Ton mit beiden Händen möglichst gleichmäßige Tonwülste gerollt. Die erste Wulst wird anschließend entweder auf die Bodenplatte oder entlang der Kanten an die Bodenplatte angesetzt. Die weiteren Wülste werden anschließend übereinander gesetzt, wobei sich die Nahtstellen der Wülste nicht alle an der gleichen Stelle befinden sollten. Die Position der Wülste bestimmt über die Form des Windlichts.
So wird das Windlicht bauchig, wenn die Wülste jeweils leicht nach außen versetzt werden und schmaler, wenn die Wülste nach innen versetzt aufgesetzt werden. Um dem Gefäß die nötige Stabilität zu geben, werden die Tonwülste mit etwas Tonschlicker benetzt und verstrichen. Dies kann nur auf der Innenseite oder innen und außen erfolgen.
Bevor das Tongefäß verziert wird, sollte es antrocknen, bis es lederhart geworden ist. Durch kleine Löcher oder ausgeschnittene Motive kann das Kerzenlicht später hindurch scheinen, eine kleine Öffnung über dem Boden macht es leichter, ein Teelicht in das Windlicht zu schieben.
3. Schritt: aus dem Windlicht eine Aromalampe töpfern
Zu einer Aromalampe wird das Windlicht, indem es um eine einfache Schale erweitert wird. Für die Schale wird wieder eine dünne Tonplatte ausgerollt. Nun kann die Tonplatte mit den Händen zu einer Schale geformt werden.
Möglich ist aber auch, eine andere Schale oder ein passendes Gefäß als Schablone zu verwenden. Dazu wird das Gefäß mit etwas Folie ausgelegt, die Tonplatte hineingelegt, angedrückt und so die Form abgenommen. Die Tonschale kann nun mittels Tonschlicker mit dem Windlicht verklebt werden.
Wer möchte, kann beide Teile aber auch separat brennen und die Schale später nur lose aufsetzen, was das Befüllen mit Wasser und das Reinigen erleichtert.
4. Schritt: aus dem Windlicht ein Wichtelhaus töpfern
Damit das Windlicht zu einem Wichtelhaus wird, braucht es ein Dach, eine Tür und Fenster. Das Dach kann aus kleinen Tonstücken, aus Tonwülsten oder aus einer Tonplatte angefertigt und aufgesetzt werden. Für die Tür wird ein Rechteck in die Wand des Windlichts geschnitten, wobei das Rechteck nur an drei Seiten eingeschnitten wird.
Dann wird die Tür vorsichtig nach außen aufgeklappt. Wer möchte, kann das Wichtelhaus nun noch verzieren, beispielsweise indem er Fensterläden und einen Schornstein anbringt.
Zudem kann das Wichtelhaus auf eine Tonplatte gesetzt werden, die mit einem Zaun, einem Weg, einem Baum oder anderen Elementen dekoriert sein kann. Gräser und Pflanzen lassen sich dabei übrigens sehr schön gestalten, indem der Ton durch ein feines Sieb oder eine Knoblauchpresse gedrückt wird.
Weiterführende Töpferanleitungen und Ideen für Ton und Keramik:
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- Anleitung – getöpferte Käseplatte
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Thema: Anleitung für Anfänger – Windlicht,
Aromalampe oder Wichtelhaus töpfern
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