3 Ideen für getöpferten Schmuck

3 Ideen für getöpferten Schmuck

Aus Ton können nicht nur Vorratsgefäße, Geschirr und Deko-Gegenstände getöpfert werden. Auch Schmuck lässt sich prima aus Ton anfertigen.

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Drei Ideen für individuelle Schmuckkollektionen stellen die folgenden Anleitungen vor:

Schmuck töpfern – die Materialien

Natürlich kann Schmuck aus ganz normalem Ton hergestellt werden. Nachteilig hierbei ist allerdings, dass der Ton im Brennofen gebrannt werden muss. Andernfalls trocknet der Ton zwar irgendwann, bleibt aber viel zu zerbrechlich, um als Schmuck getragen zu werden. Salzteig oder Fimo wären Alternativen.

Beide Materialien können im heimischen Backofen ausgehärtet werden. Salzteig sieht unbemalt allerdings nicht sehr dekorativ aus. Schmuck aus Fimo wiederum ist nicht jedermanns Sache, auch wenn die Modelliermasse in unzähligen Farben erhältlich ist. Eine ideale Kompromisslösung ist deshalb selbsttrocknender Ton.

Dieser Ton trocknet an der Luft. Im Backofen kann das Aushärten zwar beschleunigt werden und wer möchte, kann den Ton auch im Keramikofen brennen. Notwendig ist das aber nicht, denn der Ton wird an der Luft auch von alleine hart. Noch etwas schneller geht es, wenn der Ton zum Trocknen auf die Heizung gelegt wird. Lufttrocknender Ton ist von verschiedenen Herstellern und in mehreren Farben erhältlich.

Die Farbpalette deckt dabei die typischen Tonfarben von Weiß über Terrakotta und Braun bis hin zu Schwarz ab. Wem diese Farben nicht reichen, der kann den Ton nach dem Trocknen mit Acrylfarben bemalen. Für einen schönen Glanz wiederum sorgt eine Schicht Klarlack.

Wer Schmuck töpfern möchte, braucht folgende Materialien:

·         lufttrocknenden Ton, am besten in mehreren Farben

·         Messer oder Schneidedraht

·         Nudelholz

·         Nadel oder Schaschlikspieß

·         Faden, Lederband, Draht, Broschennadel, Hänger für Ohrringe und andere Rohlinge je nach gewünschtem Schmuckstück

·         Acrylfarben, Klarlack und Pinsel nach Wunsch

1. Idee: Schmuck aus getöpferten Perlen

Eine sehr einfache Methode, wie hübscher Schmuck getöpfert werden kann, besteht darin, kleine Perlen aus dem Ton zu formen. Dafür werden kleine Stückchen Ton vom Block abgenommen und zwischen den Handflächen zu kleinen Kugeln gedreht. Dabei können die Perlen rund oder oval ausgeformt und alle gleichgroß oder in verschiedenen Größen angefertigt werden. Auch was die Farben angeht, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

So ist es möglich, einfarbigen Schmuck anzufertigen oder für ein Schmuckstück Tonperlen in verschiedenen Farben zu verwenden. Auch die Perlen selbst können mehrfarbig werden. Dazu werden kleine Tonmengen kurz zusammengeknetet. Dadurch vermischen sich die Massen miteinander und es entstehen marmorähnliche Muster.

Sind die Perlen fertig ausgeformt, werden sie mit einer Nadel oder einem Schaschlikspieß einmal komplett durchstochen. Die Löcher sind notwendig, damit die Perlen später aufgefädelt werden können. Nun müssen die Perlen trocknen. Ist der Ton komplett durchgetrocknet, können die Perlen für eine Kette oder ein Armband auf ein Band aufgefädelt, zu Ohrringen weiterverarbeitet oder auf einen Ringrohling aufgeklebt werden.

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2. Idee: Schmuck aus großen, zweifarbigen Kreisen

Schlicht und zugleich originell sieht getöpferter Schmuck aus, der aus zweifarbigen Kreisen besteht. Dafür wird zunächst ein Stück Ton abgeschnitten, kurz durchgeknetet und anschließend mit dem Nudelholz zu einem langen, schmalen Streifen ausgerollt. Je länger der Streifen ist, desto größer werden später die Kreise.

Die Breite des Streifens hängt davon ab, wie viele Kreise benötigt werden. Dabei wird für jeden Kreis eine etwa 3 Millimeter dicke Scheibe benötigt. Allerdings sollte der Streifen nicht zu schmal sein, denn ein breiterer Streifen lässt sich einfacher rollen. Ist der erste Tonstreifen fertig, wird ein zweiter Tonstreifen in derselben Größe, allerdings in einer anderen Farbe ausgerollt. Dann werden die beiden Tonstreifen aufeinandergelegt und fest zusammengedrückt. Anschließend werden die Tonstreifen von einer schmalen Kante aus zusammengerollt.

Wichtig dabei ist, den Ton möglichst fest aufzurollen, damit eine geschlossene Kreisfläche entsteht. Die Tonrolle wird nun in Scheiben geschnitten. Für einen Kettenanhänger und Ohrringe wird dann jeweils ein Loch in die Kreise gestochen. Wird ein Tonkreis auf einen Ringrohling aufklebt, ist kein Loch erforderlich. Die Tonkreise müssen jetzt trocknen und können danach zu den gewünschten Schmuckstücken weiterverarbeitet werden.

3. Idee: getöpferte Blumen als Schmuck

Blumen sind ein wunderbares Motiv für Schmuck. Dabei können kleine Blumen zu Ohrringen verarbeitet werden. Auch ein Ring, der mit einer etwas größeren Blume oder mehreren Miniblümchen dekoriert ist, sieht toll aus. Eine große Blume wiederum eignet sich prima als Anhänger für eine Halskette.

Eine getöpferte Blume besteht aus mehreren Einzelteilen. Diese Elemente werden zuerst angefertigt. Dafür werden aus dem Ton vier kleine Tonkügelchen und vier etwas größere Tonkügelchen geformt. Die vier kleinen Tonkügelchen werden nun flachgedrückt. Sie ergeben die inneren Blätter der Blume.

Durch die runde Form entstehen automatisch runde Blätter. Wer möchte, kann die Blätter aber noch ausformen und dabei etwas spitzer auslaufen lassen. Drei der größeren Tonkugeln, die die äußeren Blätter der Blume bilden werden, werden ebenfalls flachgedrückt und wie gewünscht ausgeformt. Die jetzt noch verbliebene Tonkugel wird erst zu einer dünnen Wulst gerollt und anschließend möglichst eng zu einer kleinen Schnecke aufgewickelt.

Sind alle Einzelteile fertig, wird die Blume zusammengesetzt. Da die Blumen zu Schmuckstücken weiterverarbeitet werden sollen, brauchen sie eine glatte und flache Rückseite. Deshalb wird die Blume von außen nach innen aufgebaut. Dazu werden zuerst die drei äußeren Blütenblätter so hingelegt, dass sie eine Art Kreis bilden und die Blätter jeweils mit einem Ende in der Mitte aufeinandertreffen.

Auf den drei äußeren Blütenblättern werden anschließend die vier kleinen, inneren Blütenblätter angeordnet. Zum Schluss wird die kleine Schnecke als Knospe in die Mitte der Blüte gesetzt. Nun können die inneren Blütenblätter noch etwas ausgeformt werden, damit die Blume plastischer wirkt. Nach dem gleichen Schema werden so viele Blumen getöpfert wie benötigt. Ist der Ton trocken, können die Blumen weiterverarbeitet werden.

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Maike Wetzold, Lehrerin für das Unterrichtsfach Werken, Tobias Naue (Keramikmeister), die Youtuberin Sevilart ( Kreativ- Deko- & Bastelvideos), sowie Ferya & Christian Gülcan, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite und Inhaber von koozal Design ( Kunst, Malerei, Import & Handel getöpfertes Kunsthandwerk), schreiben hier Wissenswertes zum Thema Töpfern, Ton und Keramik. Anleitungen, Übungen, Vorlagen und Fachwissen für Groß und Klein, sowie für Schule und Hobby.

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