Tonreste, Keramik und Porzellan richtig entsorgen
Auch wenn Ton gut aufbewahrt und gelagert werden kann, entstehen immer mal wieder Reste, die sich nicht mehr verwerten lassen. Genauso kommt es vor, dass Teile aus Keramik oder Porzellan vorhanden sind, die weg sollen. Nur: Wie werden Tonreste, Keramik und Porzellan richtig entsorgt?
Wir klären auf!:
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Tonreste richtig entsorgen
Richtig gelagert, ist Ton sehr lange haltbar. Trotzdem kann es passieren, dass nach Töpferarbeiten Reste übrigbleiben, die nicht aufbewahrt oder nach längerer Zeit entsorgt werden sollen. Auch fertig getöpferte Objekte oder alte Blumentöpfe sollen manchmal ausgemustert werden.
Reiner Ton ist ein Naturprodukt. Aus diesem Grund sind Reste und Scherben im Restmüll richtig aufgehoben. Das gilt auch dann, wenn beim Töpfern verschiedene Tonmassen miteinander gemischt wurden.
Zu bedenken ist aber, dass feuchter Ton ein ordentliches Eigengewicht hat, während getrockneter Ton sperrig wird. Wird der Ton in einen dünnen Beutel oder einen Müllsack gefüllt, kann die ursprünglich feuchte und weiche Masse nach dem Aushärten scharfe Kanten bilden und den Beutel aufreißen.
Deshalb sollte feuchter Ton besser in einem festen Behältnis und trockener Ton in einer stabilen Tüte entsorgt werden.
Größere Mengen dürften im Hausmüll kaum Platz haben. Statt sie über den Restmüll zu entsorgen, ist dann besser, sie am Wertstoffhof abzugeben. Dort werden die Reste als Bauschutt in Kleinmengen entgegengenommen. Meist erfolgt das kostenfrei.
Es gibt Sonderfälle
Die Inhaltsstoffe von reinem Ton sind natürlichen Ursprungs. Bei der Herstellung von Töpferarbeiten können aber zum Beispiel durch Glasuren oder Lackierungen Bestandteile hinzukommen, die im Restmüll falsch aufgehoben sind. Zum Teil ist das auch der Fall, wenn Ton mit chemischen Pigmenten eingefärbt wird.
Bei den meisten Töpferwaren sind nur unbedenkliche Zusätze und Färbemittel enthalten. Allerdings können in Glasuren und Lacken Harze oder Schwermetalle stecken. In den kleinen Mengen, die im Haushalt üblicherweise anfallen, können die hauchdünnen Beschichtungen in aller Regel vernachlässigt werden.
Doch wenn größere Mengen entsorgt werden sollen oder die Töpferwaren sehr dicke Aufträge von zum Beispiel Kaltlasuren haben, ist es ratsam, sich sicherheitshalber beim zuständigen Entsorger zu erkundigen, ob die Sachen in den Restmüll können oder als Bauschutt abgegeben werden müssen.
Tonreste verwerten statt entsorgen
Oft ist es gar nicht notwendig, alten Ton zu entsorgen. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie er noch verwertet werden kann.
Eine naheliegende Lösung ist, die Masse aufzubereiten und sie zum Töpfern oder als Schlicker zu nutzen. Ton, der schon ganz hart geworden ist oder bereits verarbeitet war, kann in kleine Stücke gebrochen werden. Die Stücke und Scherben eignen sich dann für Mosaike und kleine Bastelarbeiten.
Eine weitere Möglichkeit ist, harte Tonklumpen und Scherben als Drainage in Blumentöpfe zu legen. Im Garten können die Tonstücke auch die Pflanzenerde auflockern, zu Begrenzungen für Beete werden oder anstelle von Kies Gartenwege einfassen.
Keramik richtig entsorgen
In einem Haushalt kann Keramikmüll in verschiedenen Arten anfallen. So sind nach einem Bauprojekt vielleicht Fliesen, Kacheln, Waschbecken oder eine Toilettenschüssel übrig. Wird der Hausstand entrümpelt, kommen eventuell Teller und Tassen, Schüsseln, Schalen, Deko-Objekte und ähnliche Dinge zusammen.
Keramik besteht üblicherweise aus anorganischen Substanzen wie Sand und Lehm, Quarz, Granit und Metalloxiden. Solche Gemische werden bei hohen Temperaturen gebrannt und sind nicht umweltschädlich. Anders als dekorative Keramik kann technische Keramik aber weitere Beimischungen enthalten.
Technische Keramik ist sehr hart und hat eine Oberfläche, die gegenüber Flüssigkeit nahezu komplett geschlossen ist. Im Unterschied zu dekorativer Keramik ist technische Keramik biologisch kaum abbaubar.
Für keramische Bauabfälle wie Fliesen, Sanitärobjekte, große Keramikplatten oder Ofenkacheln ist es ratsam, einen Container für Bauschutt zu bestellen. Keramikabfall ist ein wertvoller Rohstoff, der oft recycelt oder anderweitig wiederverwendet werden kann.
Haften andere Stoffe wie Beton, Mörtel oder Putz an der Keramik, macht das nichts. Denn die Recyclinganlagen können die Stoffe trennen.
Geschirr, Vasen, Blumentöpfe, Figuren und andere dekorative Keramik darf nicht in den Glascontainer. Stattdessen können Einzelstücke und kleine Mengen über den Restmüll entsorgt werden. Größere Mengen sollten beim nächsten Wertstoffhof abgegeben werden.
Oft muss alte Keramik aber gar nicht im Abfall landen. Unbeschädigte Stücke finden auf dem Flohmarkt, in Kleinanzeigen oder per Online-Auktionen vielleicht einen dankbaren Abnehmer.
Auch ein Sozialkaufhaus nimmt die Keramikartikel eventuell entgegen. Eine größere Menge an kaputten Keramikteilen kann als Bruchgeschirr für Bastelarbeiten oder einen Polterabend inseriert und an Selbstabholer verschenkt werden.
Porzellan richtig entsorgen
Wie Keramik hat auch Porzellan im Glascontainer nichts zu suchen. Weil die Schmelztemperaturen unterschiedlich sind, schmelzen Keramik- und Porzellanreste beim Recycling von Altglas nicht richtig. Die Folge können unschöne Einschlüsse im Glas sein. Porzellan zählt zum Restmüll und gehört folglich in die Restmülltonne.
Ähnlich wie Tonreste und Keramik muss aber auch altes Porzellan nicht immer gleich weggeworfen werden. Intakte Stücke sind womöglich für Sammler interessant oder können einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen. Steht ein Polterabend an, wird altes Porzellan benötigt, um es ordentlich krachen zu lassen.
Porzellanscherben sind außerdem ein tolles Material für dekorative Arbeiten. Getöpferte Figuren, Bilderrahmen, Blumentöpfe, Tischplatten und viele andere Dinge können mit hübschen Mosaiken verziert werden.
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