Terrakotta-Töpfe reparieren – so geht’s
Terrakotta-Töpfe sind echte Klassiker in Gärten, auf Terrassen und auf Balkonen. Denn sie sehen gut aus, zaubern durch ihren Look ein mediterranes Ambiente und schaffen durch das Material optimale Bedingungen für die eingesetzten Pflanzen. Und durch die Patina, die sich im Laufe der Zeit bildet, werden die Töpfe immer schöner.
Allerdings bestehen Terrakotta-Töpfe aus gebranntem Ton. Da dieses Material recht spröde ist, sind die Töpfe mitunter ziemlich empfindlich.
Staunässe, die bei frostigen Temperaturen im Inneren gefriert, ein versehentlicher Stoß mit dem Rasenmäher oder der Schubkarre oder eine starke Windböe, die den Topf umwirft, können schnell zu Rissen oder Brüchen führen. Doch so ein Makel ist halb so wild. Denn Terrakotta-Töpfe lassen sich reparieren.
Wir erklären, wie es geht!:
Inhalt
Terrakotta-Töpfe reparieren – die Materialien
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Zweikomponenten-Klebstoff
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feiner Pinsel
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Klebeband
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scharfes Messer
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Handschuhe
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wasserfester Lack
Zweikomponenten-Kleber hat eine sehr starke Klebewirkung. Der Klebstoff ist wasserfest und witterungsbeständig. Selbst Frost macht ihm nichts aus. Außerdem hält er die Bruchstücke nicht nur zuverlässig zusammen, sondern füllt gleichzeitig auch kleine Spalten oder Lücken auf.
Haben die Bruchstücke keine glatten Kanten, ist das ein klarer Vorteil. Insgesamt ist Zweikomponenten-Kleber deshalb die beste Wahl, um beschädigte Terrakotta-Töpfe zu reparieren. Allerdings ist der Klebstoff hautreizend. Deshalb immer Handschuhe tragen!
Eine mögliche Alternative zu Zweikomponenten-Kleber ist Fliesenkleber für den Außenbereich. Auch er hält den Topf zuverlässig zusammen. Der große Nachteil ist aber, dass es sehr viel schwieriger ist, den Fliesenkleber ordentlich auf die Bruchstelle aufzutragen.
Bei kleinen Töpfchen kann Sekundenkleber ebenfalls gute Dienste leisten, um Risse und Brüche zu beheben.
Terrakotta-Töpfe reparieren – so geht’s
Beschädigte Terrakotta-Töpfe zu reparieren, ist nicht besonders schwer. Je nach Art der Beschädigung können die Arbeiten aber etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Die Vorgehensweise gestaltet sich wie folgt:
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Zunächst werden die Pflanze und die Erde aus dem Terrakotta-Topf entnommen. Damit der Klebstoff seine volle Klebekraft entfalten und gut trocknen kann, sollte nämlich kein Gewicht auf die Schadstelle drücken.
Anschließend werden die einzelnen Schadstellen vorsichtig mit dem Pinsel bearbeitet. Dabei wird der trockene, weiche Pinsel mehrfach über die Bruchkanten oder durch die Risse geführt.
Auf diese Weise wird der Staub, der sich durch die Beschädigung angesammelt hat, komplett entfernt. Wichtig dabei ist, sorgfältig zu arbeiten. Denn Staubreste können die Klebewirkung deutlich herabsetzen.
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Hat der Terrakotta-Topf nur einen Riss, wird der Riss mit Klebstoff befüllt. Dabei nicht vergessen, Handschuhe anzuziehen! Wichtig hier ist, einerseits genug Klebstoff einzubringen, damit der Riss vollständig aufgefüllt ist. Andererseits sollte es nicht zu viel Kleber sein. Denn nach dem Trocknen lassen sich Klebereste nicht allzu gut entfernen.
Ist der Riss so lang oder tief, dass der Topf an dieser Stelle zerbrechen könnte, sollte der Riss erst mit Klebstoff befüllt und die reparierte Stelle anschließend mit Klebeband fixiert werden.
Dazu das Klebeband straff gespannt über den Riss kleben. Das Klebeband hält den Ton zusammen, bis der Kleber ausgehärtet ist.
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Ist ein Stück aus dem Terrakotta-Topf herausgebrochen, wird dieses Teilstück zunächst probeweise trocken an den Topf gehalten. Denn der Klebstoff hat nur eine kurze Verarbeitungszeit, so dass nicht großartig herumprobiert werden kann, wie herum das Teilstück eingesetzt werden muss. Außerdem wäre es ärgerlich, wenn der Kleber ausgerechnet auf die falsche Seite aufgetragen würde.
Ist die richtige Position ermittelt, wird der Kleber beidseitig, also auf die Kanten vom Topf und vom Teilstück, aufgetragen.
Dann wird das Teilstück eingesetzt. Anschließend wird die Verbindungsstelle straff mit Klebeband überklebt. Das Klebeband hält das Teilstück in seiner Position, bis der Klebstoff trocken ist.
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Bei mehreren Bruchstücken oder eher kleinen Scherben wird eine etwas andere Methode angewendet. Hier erfolgt nämlich ein Zwischenschritt. Dabei werden die verschiedenen Teilstücke erst zu einer Scherbe zusammengefügt. Die zusammengesetzte Schere wird dann im Ganzen am Terrakotta-Topf befestigt.
Zunächst werden die einzelnen Teilstücke trocken in den richtigen Positionen aneinandergelegt. Passt die Anordnung, wird ein Stück Klebeband auf einer Seite straff über die zusammengesetzten Bruchstücke gespannt und gut angedrückt. Auf diese Weise bleiben die Scherben an den Stellen, an die sie gehören.
Nun kann das Klebeband auf eine ebene Fläche gelegt und ähnlich wie ein Buch aufgeklappt werden. Die Bruchstücke bleiben daran haften. Dann wird beidseitig auf alle Bruchkanten Klebstoff aufgetragen.
Anschließend wird das Klebeband wieder wie zuvor zusammengeklappt, so dass die Bruchstücke zusammenkommen und eine große Scherbe ergeben. Die zusammengefügte Scherbe wird mit einem zweiten Stück Klebeband straff fixiert.
Nachdem der Klebstoff komplett durchgetrocknet ist, kann das Klebeband abgezogen werden. Dann kann die zusammengesetzte Scherbe wie unter Punkt 3 beschrieben am Terrakotta-Topf angebracht werden.
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Ist der Klebstoff ausgehärtet, können die Klebebänder vorsichtig entfernt werden. Sollte stellenweise überschüssiger Klebstoff ausgetreten sein, kann er mit einem scharfen Messer weggeschnitten werden. Dabei aber behutsam vorgehen, um keine neue Schäden zu verursachen.
Wer möchte, kann die Klebestellen auf der Innenseite des Topfes mit einer Schicht Klarlack versiegeln. Auf diese Weise ist die reparierte Stelle zusätzlich vor Nässe geschützt. Im Handel ist zwar auch ein spezielles Medium erhältlich, das Terrakotta abdichtet. Ein wasserfester Lack erfüllt aber die gleiche Funktion.
Wenn eine Reparatur nicht mehr möglich ist
Manchmal ist ein Terrakotta-Topf so stark beschädigt, dass es keinen Sinn macht oder viel zu aufwändig wäre, ihn zu kleben. Trotzdem muss das nicht das Ende für diesen Topf bedeuten. Denn in diesem Fall kann er einfach direkt bepflanzt werden.
Dafür werden die Bruchkanten zunächst mit etwas Schleifpapier geglättet. Anschließend können Kakteen, Sukkulenten, Steingarten-Pflanzen, Bodendecker oder auch Kräuter eingesetzt werden.
Die Pflanzen können aus der Bruchstelle herauswachsen. Gleichzeitig entsteht eine tolle, natürliche Optik, die perfekt zu einem Bauerngarten oder einem mediterranen Garten passt.
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