Töpferanleitung für eine Gartenstele

Töpferanleitung für eine Gartenstele

Eine Gartenstele ist eine Gartenkeramik, die ganz unterschiedlich aussehen kann. Sie kann größer oder kleiner sein, verschiedene Formen umfassen und bunt oder in eher gedeckten Farben daherkommen. Außerdem können die einzelnen Elemente jederzeit ausgetauscht werden, wodurch die Stele dann wieder anders aussieht. Gartenstelen gibt es in allerlei Varianten zu kaufen. Doch sie lässt sich auch ganz einfach und ohne besondere Hilfsmittel selbst töpfern.

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Töpferanleitung für eine Gartenstele

Und eine Töpferanleitung haben wir vorbereitet!:

 

Die Materialien für die Gartenstele

An erster Stelle auf der Materialliste steht Ton. Dabei bietet sich der sogenannte Soft-Ton an, denn er trocknet an der Luft. Eine Alternative dazu kann Knetbeton sein, der ebenfalls nicht gebrannt werden muss.

Wer einen Brennservice in seiner Nähe hat, kann aber natürlich auch ganz normalen Töpferton verwenden und die Elemente dort brennen lassen.

Soll die Gartenstele bunt werden, eignet sich weißer Ton sehr gut. Die Elemente können dann später mit wetterfestem Acryllack bemalt werden. Für eine natürliche Optik kann Ton in verschiedenen Naturfarben verarbeitet werden. Wer die Elemente zusätzlich versiegeln möchte, kann sie mit transparentem Acryllack überziehen.

Besondere Hilfsmittel oder Werkzeuge sind nicht erforderlich. Die benötigten Utensilien sollten ohnehin im Haushalt vorhanden sein. Dazu gehören ein kleines Küchenmesser, ein Apfelausstecher, ein kleines Schneidebrett und eine Gabel.

Ein Stück Draht eignet sich gut, um eine Scheibe Ton vom Block abzutrennen. Zwei leere Toilettenpapierrollen und das Nudelholz kommen zum Einsatz, wenn röhrenförmige Elemente getöpfert werden sollen.

Die Basis der Stele bildet eine Metallstange mit einem Durchmesser von 0,8 cm. Die kostengünstigste Lösung ist eine Stange aus Baustahleisen, auch Betonstahl oder Bewehrungsstahl genannt.

Eine andere Möglichkeit ist eine Gewindestange aus Edelstahl. Die Länge der Stange richtet sich nach der gewünschten Höhe der Gartenstele.

Dazu später mehr. Um die getöpferten Elemente auf der Metallstange zu fixieren, werden eine Mutter oder eine Feststellschraube und eine Unterlegscheibe mit 3 cm Durchmesser benötigt. Damit ist die Materialliste komplett.

 

Die Töpferanleitung für eine Gartenstele

Zunächst werden die einzelnen Elemente der Gartenstele getöpfert. Dabei kann es sich um Kugeln, Ringe, Würfel oder Röhren handeln. Dazu kommt eine Spitze.

 

Kugeln und Ringe

Für eine Kugel wird ein Stück Ton benötigt, das ungefähr so groß ist wie eine Mandarine. Dieses Stück Ton etwas kneten oder mit der flachen Hand in eine leicht runde Form klopfen.

Dann den Ton zwischen den Handflächen wie einen Knödel so lange hin- und herrollen, bis eine gleichmäßige Kugel entstanden ist.

Anschließend mit dem Apfelausstecher möglichst genau in der Mitte ein Loch durch die ganze Kugel stechen. Wichtig ist, wirklich ein durchgehendes Loch zu arbeiten. Sonst kann die Kugel später nicht auf die Metallstange aufgespießt werden.

Wer möchte, kann die Ränder des Ausschnitts mit einem angefeuchteten Finger noch etwas glätten.

Ein Ring entsteht nach dem gleichen Prinzip. Nur wird die Kugel dafür platt gedrückt. Zunächst also eine Kugel formen, diese mit der flachen Hand zusammendrücken und danach mittig ein Loch ausstechen.

 

Würfel

Für einen Würfel wieder ein mandarinengroßes Stück Ton nehmen und zu einer Kugel formen. Anschließend die Tonkugel auf die Arbeitsfläche legen und mit einem kleinen Schneidebrett abwechselnd auf die vier Seiten klopfen, bis sich gerade Flächen bilden.

Danach den Ton auf eine Seite kippen und die beiden verbliebenen Seiten ebenfalls flach ausformen. Zum Schluss auch aus dem Würfel mit dem Apfelausstecher mittig ein Loch ausstechen.

 

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Röhren

Eine Röhre wird etwas anders getöpfert. Dazu ein Stück Ton in der Größe einer Mandarine mit dem Nudelholz zu einer gut 1 cm dicken Platte ausrollen. Wer ein Muster einarbeiten möchte, kann zum Beispiel ein Häkeldeckchen auf den Ton legen und darüber walzen.

Jetzt eine Toilettenpapierrolle der Länge nach aufschneiden und als Schablone auf den Ton legen. Dann das Rechteck mit einem kleinen Küchenmesser ausschneiden. Anschließend die zweite Papprolle mit dem ausgeschnittenen Ton umwickeln.

Dort, wo die beiden Kanten aufeinandertreffen, den Ton mit einer Gabel aufrauen, aufeinander drücken und die Naht mit dem Küchenmesser oder dem Finger glattstreichen.

Zum Schluss die Tonröhre hochkant hinstellen und die Papprolle herausziehen.

 

Die Spitze der Gartenstele

Den dekorativen Abschluss der Gartenstele bildet eine Spitze. Sie wird aus einem Stück Ton geformt, das ungefähr doppelt so groß ist wie die Tonstücke für die anderen Elemente.

Das Tonstück mit mäßigem Schwung nacheinander auf allen vier Seiten auf die Arbeitsfläche werfen. Dabei den Druck leicht nach vorne hin erhöhen. Auf diese Weise wird die Spitze nach oben hin dünner.

Wer lieber eine runde Spitze möchte, kann den Quader mit den Handflächen sanft auf der Arbeitsfläche hin- und herrollen. Auch dabei den Druck nach vorne hin erhöhen. Unabhängig von der Form gilt aber, dass die Stelen-Spitze einen Durchmesser von mindestens 5 cm haben sollte.

Dann das dickere Ende unten so abschneiden, dass eine gerade Fläche entsteht. Anschließend mit dem Apfelausstecher von der Unterseite aus ein Loch in die Stelen-Spitze bohren.

Das obere Ende kann so bleiben, wie es ist. Möglich ist aber auch, den Ton noch etwas dünner auszuformen und anschließend wie eine Schnecke einzurollen.

Sind alle Elemente für die Stele fertig, müssen sie trocknen. Je nach Raumbedingungen dauert das ungefähr eine bis zwei Wochen. Wer möchte, kann die Elemente jetzt noch bunt bemalen oder mit einer Schicht Klarlack überziehen.

Bestehen die Elemente aus normalen Töpferton, müssen sie lederhart trocknen. Danach kann der Schrühbrand erfolgen.

Nach dem Schrühbrand können die Elemente glasiert werden. Je nach verwendeter Glasur ist dann noch ein zweiter Brand, der sogenannte Glasurbrand, notwendig.

 

Der Zusammenbau der Gartenstele

Sind alle Elemente für die Gartenstele fertig, sollten sie einmal in der Reihenfolge ausgelegt werden, wie sie auf die Stele kommen. Dabei können die Elemente natürlich so angeordnet werden, wie es am besten gefällt. Nur die Position der Spitze vorgegeben.

Um die richtige Länge der Metallstange zu ermitteln, die Höhe aller Elemente ausmessen. Dazu kommen etwa 50 cm als Einschlagtiefe in den Boden plus der gewünschte Abstand zwischen dem Boden und dem untersten Element.

Die Metallstange sollte mindestens 50 cm tief in den Boden eingeschlagen werden, damit sie Stele einen sicheren Halt hat.

Ist die Stange an der gewünschten Stelle im Garten in den Boden eingeschlagen, die Mutter oder Feststellschraube und die Unterlegscheibe aufsetzen. Die Teile ganz nach unten zum Boden bringen.

Danach die Elemente der Gartenstele nacheinander auf die Stange stecken. Dabei mit dem untersten Element beginnen und der Spitze enden.

Jetzt ist eine zweite Person hilfreich. Sobald die Spitze auf der Metallstange sitzt, werden die Elemente nämlich so weit nach oben geschoben, bis sie alle bündig aneinander sitzen. Dann die Mutter oder Feststellschraube entsprechend nach oben bringen und fixieren.

Wichtig ist, dass die Unterlegscheibe das Loch des untersten Elements nicht vollständig abdeckt. Sonst könnte es passieren, dass das Element bei starkem Frost zerspringt.

Sollte die Spitze wackeln oder schief sitzen, kann sie mit Knete oder einem kleinen Holzstück verkeilt werden. Damit ist die selbst getöpferte Gartenstele fertig!

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Maike Wetzold, Lehrerin für das Unterrichtsfach Werken, Tobias Naue (Keramikmeister), die Youtuberin Sevilart ( Kreativ- Deko- & Bastelvideos), sowie Ferya & Christian Gülcan, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite und Inhaber von koozal Design ( Kunst, Malerei, Import & Handel getöpfertes Kunsthandwerk), schreiben hier Wissenswertes zum Thema Töpfern, Ton und Keramik. Anleitungen, Übungen, Vorlagen und Fachwissen für Groß und Klein, sowie für Schule und Hobby.

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