Knete selber machen – Infos, Tipps und Rezepte, 2. Teil
Verschiedenste Figuren aus bunter Knete zu formen, ist ein spielerischer Zeitvertreib mit pädagogischem Wert. Es regt die Fantasie an, fördert die Kreativität und schult die Motorik. Davon wiederum profitieren nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene und betagte Senioren. Bei handelsüblicher Knete besteht allerdings oft die Problematik, dass sie mit Schadstoffen belastet ist.
Die Grenzwerte für die jeweiligen Inhaltsstoffe werden zwar eingehalten. Andernfalls würde eine Knete gar nicht auf den Markt kommen.
Trotzdem sorgt es für ein ungutes Gefühl, dass kleine Mengen an Schadstoffen beim Spielen mit der Knete in den Körper gelangen könnten und die Auswirkungen davon nur schwer vorhersehbar sind.
Besser ist deshalb, die Knete einfach selber zu machen. In einem zweiteiligen Beitrag haben wir dazu Infos, Tipps und Rezepte zusammengestellt. Dabei haben wir im 1. Teil die mögliche Schadstoffbelastung erklärt und die Vorteile von selbstgemachter Knete genannt.
Jetzt, im 2. Teil, kümmern wir uns um die praktische Umsetzung:
Inhalt
Knete selber machen – ein Grundrezept
Um eigene Knete herzustellen, werden nur wenige Zutaten benötigt. Die meisten davon dürften ohnehin im Haushalt vorhanden sein. Die Menge mag im ersten Moment recht viel erscheinen.
Wenn die Masse aber aufgeteilt und in verschiedenen Farben eingefärbt wird, sind die Portionen gar nicht mehr so groß. Luftdicht verschlossen und im Kühlschrank gelagert, hält sich die Knete außerdem bis zu sechs Monate lang. Es bleibt also genug Zeit, um damit zu spielen und zu basteln.
Die Zutaten und Hilfsmittel
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500 g Mehl
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175 g Salz
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500 ml kochendes Wasser
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7 EL Öl
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3 EL Zitronensäure
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Lebensmittelfarben
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Rührgerät mit Knethaken
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Schüssel
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Einweghandschuhe
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Schraubgläser oder Plastikdosen
So wird’s gemacht
Zunächst das Wasser aufstellen und zum Kochen bringen.
In der Zwischenzeit das Mehl, das Salz, das Öl und die Zitronensäure in eine ausreichend große Schüssel geben. Das Gluten im Mehl und das Öl machen die Knete geschmeidig. Das Salz konserviert die Masse und die Zitronensäure verhindert, dass sich Keime und Bakterien bilden.
Das kochende Wasser in die Schüssel gießen und die Zutaten zu einem homogenen Teig verarbeiten. Dabei zuerst mit den Knethaken des Handmixers arbeiten, denn das Wasser ist sehr heiß.
Wer keinen Handmixer hat, kann natürlich auch einen Kochlöffel nehmen. Sobald die Zutaten grob miteinander vermengt sind, kann der Teig mit den Händen weiter bearbeitet werden.
Ist ein glatter Teig entstanden, kann er in mehrere Portionen aufgeteilt werden. Spätestens jetzt sollten die Einweghandschuhe übergezogen werden, damit die Hände nicht eingefärbt werden.
Dann auf die erste Portion Teig ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe geben und die Farbe gründlich einkneten. Sollte die Farbe noch nicht intensiv genug sein, etwas Farbe hinzufügen und erneut gut einarbeiten.
Ist der gewünschte Farbton erreicht, die Knete in ein Schraubglas oder eine Plastikbox geben und luftdicht verschließen. Auf diese Weise nacheinander den ganzen Teig einfärben.
Tipp: Für besondere Effekte kann auch Glitzer in die Knete eingearbeitet werden.
Knete ohne Lebensmittelfarbe selber machen – ein Rezept
Wer keine Lebensmittelfarbe zur Hand hat oder verwenden möchte, kann die Knete auch mit anderen Zutaten einfärben. Besonders gut klappt das mit Götterspeise, durch die die Knete je nach Sorte rosa bis lilafarben, gelblich oder grün wird.
Für einen schönen Gelbton kann aber auch Kurkuma in die Masse eingearbeitet werden. Rote Bete als Pulver erzeugt ein dunkles Rot, während Spinat- oder Algenpulver ein sattes Grün ergibt.
Die Zutaten für dieses Rezept
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200 g Mehl
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100 g Salz
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2 EL Öl
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1 EL Zitronensäure
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125 ml kochendes Wasser
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1 Päckchen Götterspeise
So geht’s
Die Vorgehensweise ist die gleiche wie beim Grundrezept. Der einzige Unterschied ist, dass die Götterspeise von Anfang an in die Schüssel gegeben werden kann. Es ist nicht notwendig, sie erst in den fertigen Teig einzuarbeiten.
Alle Zutaten kommen also in die Schüssel und werden erst mit den Knethaken und anschließend mit den Händen zu einer glatten Masse geknetet.
Wie viel Pulver notwendig ist, um den gewünschten Farbton zu erzielen, hängt vom Pulver ab. Hier hilft nur Ausprobieren. Ratsam dabei ist, mit einer kleineren Menge zu beginnen und sich heranzutasten.
2 Tipps zum Schluss
Knete selbst herzustellen macht viel Spaß, ist nachhaltig und spart Kosten. Zudem enthält die selbstgemachte Knete garantiert keine Schadstoffe. Und durch verschiedene Lebensmittelfarben und andere Färbemittel lassen sich unterschiedlichste Farbtöne erzielen.
Damit gar nichts schiefgeht, zum Schluss noch zwei Tipps:
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Wird die Knete nach dem Spielen luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt, hält sie sich mehrere Monate lang. Sollte sie ein wenig antrocknen, ein paar Tropfen Wasser oder Öl einkneten. Dadurch wird sie wieder geschmeidig.
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Besonders gelungene Figuren und Objekte aus Knete können haltbar gemacht werden. Dazu werden sie im Winter auf die Heizung und im Sommer aufs Fensterbrett gestellt. Dort sollten sie ungefähr eine Woche lang trocknen. Danach werden die Arbeiten bei 150 Grad im Backofen ausgehärtet. Bei kleinen Figuren reicht eine halbe Stunde, größere Objekte brauchen etwa eine Stunde. Wer möchte, kann die Arbeiten nach dem Abkühlen noch mit einer Schicht Klarlack versiegeln.
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Thema: Knete selber machen – Infos, Tipps und Rezepte, 2. Teil
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