Ton kurz- und langfristig richtig aufbewahren – Infos & Tipps
Zu den sehr positiven Eigenschaften von Ton gehört, dass er nicht verdirbt. Allerdings kann er austrocknen und dadurch hart werden. Außerdem können Verunreinigungen dazu führen, dass sich Schimmel bildet. Damit der Ton verarbeitungsfähig bleibt, ist deshalb die richtige Lagerung wichtig. Wir haben Infos und Tipps zusammengestellt, wie Ton aufbewahrt werden sollte. Und wir verraten, wie eingetrockneter Ton wieder geschmeidig wird.
Inhalt
Ton kurzfristig richtig aufbewahren
Während des Töpferns wird meist eine Scheibe vom Tonblock abgeschnitten. Sie wird ver- und bearbeitet. Den restlichen Ton gleich wieder wegzuräumen, ist aber nicht sehr sinnvoll. Denn zum einen kann gut sein, dass der abgeschnittene Ton nicht ausreicht. Und zum anderen bleibt es vielleicht nicht bei der einen Töpferarbeit. Den Tonblock jedes Mal komplett ein- und auszupacken, wäre da ziemlich mühsam.
Auch bei einem kurzfristigen Aufbewahren über ein paar Stunden ist wichtig, dass der Ton feucht bleibt. Ein einfaches und effektives Hilfsmittel dafür ist ein feuchtes Tuch. Allerdings trocknet natürlich auch ein Tuch irgendwann aus.
Deshalb sollte der Töpfer wie folgt vorgehen:
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Zunächst nimmt der Töpfer ein Küchentuch oder ein Stück Baumwollstoff, taucht es in sauberes Wasser und wringt es aus.
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In das feuchte Tuch schlägt er den Ton, den er aktuell nicht braucht, ein. Dabei sollte das Tuch den Ton überall gut umschließen.
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Der eingepackte Ton kann auf der Arbeitsfläche stehen bleiben. Nur sollte er keiner zu großen Wärme ausgesetzt sein. Direkt vor einem Heizkörper oder auf der Fensterbank sollte der Ton also nicht stehen.
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Zwischendurch das Tuch immer mal wieder von allen Seiten mit Wasser aus einer Sprühflasche nachfeuchten. Optimal ist, wenn das Tuch konstant nebelfeucht bleibt.
Auf diese Weise kann der Ton mehrere Stunden lang aufbewahrt werden.
Ton mittelfristig zwischenlagern
Geht es erst am nächsten oder übernächsten Tag mit dem Töpfern weiter, reicht allein ein feuchtes Tuch nicht aus. Denn das Tuch würde in der Zwischenzeit trocknen. Der Ton würde dadurch im Prinzip ungeschützt herumliegen und hart werden.
Um das zu vermeiden, sollte der Ton wieder in ein feuchtes Tuch eingeschlagen werden. Anschließend wird das Päckchen in eine Plastiktüte gesteckt. Die Tüte am offenen Ende gut zudrehen und den Verschluss unter den Tonblock schieben.
So kann keine Luft eindringen und keine Feuchtigkeit entweichen. Gleichzeitig ist der Ton schnell wieder ausgepackt und die Tüte kann weiterhin verwendet werden.
Eine andere Möglichkeit, um den Ton über Nacht oder wenige Tage lang zwischenzulagern, besteht darin, ihn gut in Frischhaltefolie einzuwickeln.
Ton langfristig richtig aufbewahren
Sind die Töpferarbeiten abgeschlossen und soll der Ton nun über einen langen Zeitraum aufbewahrt werden, ist ein luftdichtes Verpacken der entscheidende Punkt.
Die Vorgehensweise ist so:
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Zuerst kann der Töpfer größere Tonreste zusammennehmen und zu einer Platte formen. Kleine Tonstücke kann er anschließend in die Tonplatte hineindrücken. Danach den ganzen Ton gut durchkneten und die Masse entweder zu einer Kugel oder einem Block formen.
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Wichtig ist, dass der Ton sauber ist. Tonstücke, die organische Verunreinigungen aufweisen, werden entsorgt. Sonst besteht die Gefahr, dass der Ton schimmelt.
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Nun wird der Ton in eine Plastiktüte gesteckt. Die Tüte gut verschließen und mit Klebeband zukleben.
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Danach wird die Tüte in einen zweiten Kunststoffbeutel gegeben. Auch dieser Beutel wird wieder fest verschlossen. Die doppelte Verpackung stellt sicher, dass dem Ton nichts passiert, selbst wenn ein Beutel reißen oder ein kleines Loch abbekommen sollte.
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Eine andere Möglichkeit ist, den Tonblock in Frischhaltefolie einzuwickeln und anschließend in eine luftdicht schließende Vorratsdose aus Plastik zu geben.
In einem dunklen und kühlen Raum wie zum Beispiel dem Keller bleibt der Ton so verpackt jahrelang in einem verarbeitbaren Zustand.
Harten Ton wieder weich und geschmeidig machen
Ton kippt nicht um, rostet nicht und wird auch anderweitig nicht schlecht. Das Einzige, was passieren kann, ist, dass der Ton austrocknet. Doch selbst Ton, der nach einer längeren Lagerung steinhart geworden ist, muss nicht entsorgt werden. Vielmehr sorgt die Zugabe von Wasser dafür, dass der Ton wieder geschmeidig wird.
Der Fachbegriff für das Weichmachen von ausgetrocknetem Ton lautet Einsumpfen. Und das geht so:
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Zuerst wird der Ton gewogen. Das ist wichtig, um die richtige Wassermenge zu ermitteln.
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Anschließend wird der Ton in eine Plastiktüte gegeben.
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In die Tüte wird sauberes, kaltes Wasser gefüllt. Dabei werden pro Kilogramm Ton 30 ml Wasser hinzugefügt. Bei einem 5-kg-Tonblock wären es also 150 ml Wasser.
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Nun die Tüte gut verschließen und dabei die Luft so weit wie möglich herausstreichen.
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Die Tüte kommt dann in einen Eimer mit Wasser. In dem Eimer sollte soviel Wasser sein, dass die Tüte mit Ausnahme vom Verschluss bedeckt ist. So kann der Beutel schwimmen und der Ton kann das Wasser im Beutel gleichmäßig aufnehmen.
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Nach fünf Tagen sollte das Wasser in den Ton eingesumpft sein. Dann kann die Tüte aus dem Eimer genommen werden.
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Ob der Ton wieder weich genug ist, kann der Töpfer testen, indem er ein Stück abschneidet und ordentlich durchknetet. Ist der Ton noch zu hart, kommt er zurück in die Tüte und bleibt einen weiteren Tag im Eimer.
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Mit Schimmel muss echt aufpassen, aber beim richtigen Lagern sollte es aber eigentlich nicht passieren. Im schlimmsten Fall könnte es sogar zu Krankheiten kommen..