Anleitung – Betonschalen zum Selbermachen

Anleitung: Betonschalen zum Selbermachen

Aus Ton lassen sich allerlei schöne, nützliche und praktische Dinge anfertigen und dabei ist das Töpfern ein Hobby, an dem Kinder genauso viel Spaß haben wie Senioren. Allerdings hat Ton einen Nachteil:

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Die handgemachten Kunstwerke müssen gebrannt werden. Da die wenigsten Hobbytöpfer einen eigenen Brennofen haben, müssen die Arbeiten also zum Brennen weggebracht und nach dem Brennen wieder abgeholt werden. Eine interessante Alternative kann deshalb Beton sein.

Auch aus Beton lassen sich nämlich tolle Schalen, Gefäße und andere Gegenstände anfertigen. Dafür werden nur wenige Materialien benötigt und der Beton wird von ganz alleine fest.

Hier also eine Anleitung für Betonschalen zum Selbermachen:

Diese Materialien werden benötigt

Die wichtigste Zutat ist natürlich Beton. Im Baumarkt und im Bastelbedarf gibt es speziellen Hobbybeton, manchmal auch als Bastelbeton bezeichnet. Dieser Beton ist sehr fein und oft in kleineren Gebinden erhältlich. Herkömmlicher Fertigbeton oder Zementestrich ist aber genauso gut geeignet. Sollte sich herausstellen, dass der Beton zu grob ist oder größere Steinchen enthält, kann die angerührte Mischung später schlimmstenfalls durch ein Sieb geschüttet werden.

Neben dem Beton werden Formen benötigt. Als Formen eignen sich beispielsweise Plastikeimer, Kunststoffschüsseln, Messbecher, alte Kuchenformen, Plastikuntersetzer für Blumentöpfe und andere Gefäße.

Als weitere Utensilien benötigt:

  • ·         Wasser
  • ·         Spachtel oder anderes Rührwerkzeug
  • ·         Speiseöl und Pinsel
  • ·         Drahtbürste oder Schleifpapier
  • ·         Folie zum Abdecken der Arbeitsfläche
  • ·         Handschuhe
  • ·         Acrylfarben oder flüssige Farbpigmente und Klarlack nach Wunsch

Betonschalen selber machen – so geht’s

Als erstes sollte die Arbeitsfläche großzügig mit Folie abgedeckt werden. Außerdem ist es ratsam, Handschuhe anzuziehen. Beton sorgt für ordentlich Staub und lässt die Haut trocken und spröde werden. Danach werden die Formen für die Betonschalen vorbereitet. Dafür werden sie auf den Innenseiten großzügig mit Öl eingepinselt. Die Ölschicht ist notwendig, damit sich die fertigen Betonschalen später aus der Form lösen lassen.

In einem Eimer oder einer Schüssel wird nun der Beton angerührt. Dazu wird etwas Wasser hinzugegeben und die Mischung gründlich miteinander vermengt. Ratsam ist, mit wenig Wasser zu beginnen und bei Bedarf weiteres Wasser hinzuzugeben. Wird der Beton zu flüssig, kann er beim Aushärten reißen. Die Konsistenz für das Gießen von Betonschalen ist richtig, wenn sie ungefähr mit einem festeren Rührteig vergleichbar ist. Letztlich wird es aber mehrere Versuche brauchen, bis die richtige Mischung gefunden ist.

Der angerührte Beton wird nun in die eingeölte Form gefüllt. Dabei wird die Form aber nicht bis zum Rand gefüllt, sondern je nach gewünschter Höhe nur zu maximal zwei Dritteln. Danach sollte die Form vorsichtig hin- und herbewegt und auf den Boden aufgeklopft werden. Dadurch setzt sich der Beton zusammen und mögliche Lufteinschlüsse entweichen.

Da aus dem Beton kein Block, sondern eine Schale werden soll, muss nun noch die Vertiefung in der Mitte eingearbeitet werden. Hierfür wird ein weiteres Gefäß in der gewünschten Größe genommen. Dieses Gefäß muss ebenfalls gut eingeölt werden, dieses Mal aber auf der Außenseite. Dann wird dieses Gefäß unter leichten Drehbewegungen in den noch nassen Beton gedrückt. Die Öffnung kann genau in der Mitte der Schale platziert werden. Sehr schön sieht es aber auch aus, wenn sie seitlich versetzt angeordnet wird. Dadurch entsteht auf einer Seite ein breiterer Rand, der später weiter ausdekoriert werden kann. Ist das Gefäß positioniert, muss es entweder mit Wasser oder mit Steinen beschwert werden, denn andernfalls würde der Beton es nach oben herausdrücken.

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Wichtig ist aber, das Gefäß nur so sehr zu beschweren, dass es in seiner Position bleibt. Ist es zu schwer, sinkt es auf den Boden. Der Boden der Schale wird dadurch zu dünn oder es entsteht gar ein Loch.

Nun heißt es abwarten. Die Betonschalen sollten mindestens zwei Tage lang trocknen, bevor sie aus der Form herausgelöst werden. Zum Lösen wird erst das Gefäß in der Betonschale herausgenommen. Anschließend wird die Betonschale aus dem Gefäß gelöst. Am besten klappt das, wenn das Gefäß auf einen weichen Untergrund gestürzt wird.

Wenn die Schale komplett durchgetrocknet ist, kann sie mit einer Stahlbürste oder etwas Schleifpapier vorsichtig geglättet werden. Wer möchte, kann die Betonschale nun noch mit einer Schicht Klarlack überziehen. Möglich ist aber auch, die Schale bunt zu bemalen. Hierfür eignen sich am besten Acrylfarben, die anschließend ebenfalls mit Klarlack versiegelt werden.

Eine andere Anleitung für Betonschalen

Wer seine Betonschalen nicht gießen, sondern lieber von Hand formen möchte, geht wie folgt vor:

·         Zuerst wird der Beton angerührt. Dabei wird aber nur soviel Wasser dazugegeben, dass eine feste Masse entsteht. Um sicherzustellen, dass die Masse richtig vermischt ist, sollte sie von Hand etwas durchgeknetet werden.

·         Als Vorlage können eine Schüssel, eine Schale oder ein anderes Gefäß verwendet werden. Ein alter Ball eignet sich aber genauso gut. Wer gleich noch ein schönes Muster einarbeiten möchte, kann seine Vorlage mit Blättern abdecken. Die Vorlage wird nun mit der Außenseite oder Stellfläche nach oben positioniert und gut eingeölt.

·         Nun wird eine Portion Beton genommen, mit der Hand zu einer Art Fladen geformt und auf die eingeölte Vorlage gelegt. Dann kommt die nächste Portion, die ebenfalls als Fladen aufgelegt wird.

·         Ist die Fläche mit Beton abgedeckt, wird der Beton entweder mit den Händen oder dem Spachtel vorsichtig ein wenig geglättet. Damit die Schale sicher steht, wird zum Schluss noch ein kleiner Betonfladen als Stellfläche auf die Schale gesetzt. Danach muss die Schale trocknen.

·         Wenn der Beton durchgetrocknet ist, kann die Schale vorsichtig abgenommen werden.

Noch ein Tipp zum Schluss

Nach dem Trocknen hat Beton je nach Sorte eine hell- bis bläulich graue Farbe. Wem diese Farbe nicht ganz so gut gefällt, der kann seine Betonschalen mit Acrylfarben oder auch Sprühlack bemalen. Eine andere Möglichkeit ist, dem Beton schon bei der Verarbeitung flüssige Farbpigmente beizumischen. Dadurch ist der Beton von Anfang an eingefärbt und ein nachträgliches Bemalen wird überflüssig.

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Maike Wetzold, Lehrerin für das Unterrichtsfach Werken, Tobias Naue (Keramikmeister), die Youtuberin Sevilart ( Kreativ- Deko- & Bastelvideos), sowie Ferya & Christian Gülcan, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite und Inhaber von koozal Design ( Kunst, Malerei, Import & Handel getöpfertes Kunsthandwerk), schreiben hier Wissenswertes zum Thema Töpfern, Ton und Keramik. Anleitungen, Übungen, Vorlagen und Fachwissen für Groß und Klein, sowie für Schule und Hobby.

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