Anleitung für eine getöpferte Schale mit einem Rand aus Kordeln
Wer sich für Basteleien und Handarbeiten begeistert, sammelt im Laufe der Zeit jede Menge Material an. Dabei wollen Garnspulen, Wollreste, Knöpfe, Perlen und anderer Krimskrams aber irgendwo verstaut werden. Und genau dafür stellen wir in dieser Anleitung eine Idee vor. Wir töpfern nämlich eine Schale, die passend zu den Handarbeiten einen Rand aus Kordeln bekommt.
Aber auch im Bad, im Flur oder auf dem Schreibtisch macht die Tonschale natürlich eine gute Figur.
Inhalt
Die Materialien für die Schale
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lufthärtender Ton
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Baumwollkordel oder Juteseil, 10 mm stark
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Wolle, entweder farblich passend oder in einer Kontrastfarbe
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Schale, Schüssel oder anderes Gefäß als Vorlage für die Form
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Frischhaltefolie
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Nudelholz
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Messer
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feines Schleifpapier
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stabile Stopf- oder Sticknadel
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Schaschlikspieß oder Stricknadel
Eine Schale mit einem Rand aus Kordeln töpfern – so geht’s
Wir fertigen die Schale aus lufthärtendem Ton. Dieser hat den Vorteil, dass er nicht gebrannt werden muss, sondern von selbst an der Luft aushärtet. Wer möchte, kann aber auch Kaltporzellan oder herkömmlichen Ton verarbeiten.
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Schritt: die Tonschale formen
Zunächst wird ein Gefäß ausgewählt, das von der Form und Größe her gefällt. Das kann eine Schale, eine Schüssel oder ein ähnliches Gefäß sein. Dieses Gefäß wird in Frischhaltefolie eingeschlagen. Dadurch lässt sich der Ton später einfacher abnehmen.
Dann wird ein Stück Ton abgeschnitten und einmal gut durchgeknetet. Das Kneten macht den Ton geschmeidiger und weicher. Anschließend den Ton zu einer gleichmäßigen Platte ausrollen. Die Tonplatte sollte ungefähr 5 mm dick sein.
Dann wird das Gefäß mit der Unterseite auf den Tisch gestellt und die Tonplatte aufgelegt. Nun die Tonplatte mit den Händen vorsichtig an das Gefäß drücken, bis sie die Form annimmt. Der überschüssige Rand wird danach mit einem Messer gerade abgeschnitten.
Beim Ausformen kann es passieren, dass sich kleine Risse oder Unebenheiten bilden. Um sie zu beseitigen, die Finger mit Wasser befeuchten und die Stellen dann mit den feuchten Fingern glattstreichen.
Damit später die Kordel befestigt werden kann, braucht die Tonschale Löcher. Dafür werden mit einem Schaschlikspieß oder einer Stricknadel in gleichmäßigen Abständen Löcher in den Rand der Tonschale gebohrt. Wichtig dabei ist, die Löcher komplett durchzustechen und nicht nur Vertiefungen einzudrücken.
Ist alles soweit fertig, kann die Tonschale vorsichtig vom Gefäß abgenommen werden. Die Löcher können jetzt noch einmal kontrolliert und bei Bedarf nachgearbeitet werden. Dann muss der Ton ungefähr 24 Stunden lang aushärten.
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Schritt: Unebenheiten glätten und Risse schließen
Während der Ton aushärtet, kann es passieren, dass er an ein paar Stellen reißt. Um die Risse zu schließen, wird etwas Ton ganz dünn ausrollt. Dann wird ein kleines, dünnes Tonstückchen auf den Riss gelegt, gut angedrückt und mit feuchten Fingern geglättet.
Wer möchte, kann anstelle der Finger auch mit einem kleinen Spachtel oder einem Buttermesser arbeiten. Es macht aber nichts, wenn die ausgebesserte Stelle nicht ganz eben wird. Das kann später noch korrigiert werden.
Wenn die ausgebesserten Stellen trocken sind, können sie mit feinem Schleifpapier glatt geschliffen werden. Auch andere Unebenheiten und scharfe Kanten am Schalenrand werden nun abgeschmirgelt.
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Schritt: den Kordelrand befestigen
Jetzt bekommt die Tonschale ihren Kordelrand. Dafür wird ein sehr langes Stück Wolle abgeschnitten, durch die Nadel gefädelt und am anderen Ende verknotet. Sollen die Nähte kaum zu sehen sein, sollte die Wolle einen ähnlichen Farbton haben wie die Kordel. Für eine auffällige Optik kann aber auch eine Wolle in einer Kontrastfarbe verwendet werden.
Dann wird die Nadel zuerst einmal durch die Kordel durchgestochen und die Wolle bis zum kleinen Knoten durchgezogen. Die Kordel dabei am Stück lassen.
Nun wird die Kordel so auf den Rand der Tonschale gelegt, dass der Knoten unter der Kordel verschwindet. Anschließend die Nadel von außen nach innen durch das erste Loch im Rand der Tonschale stecken und die Wolle fest anziehen. Danach die Wolle über die Kordel legen und die Nadel wieder von vorne nach hinten durch das zweite Loch schieben.
Auf diese Weise wird einmal rundherum gearbeitet. Wichtig dabei ist, die Wolle immer straff festzuziehen, damit die Kordel sicher auf der Tonschale sitzt.
Für die zweite Runde wird die Kordel einfach weitergeführt. Um sie zu fixieren, wird die Nadel von vorne zwischen dem Tonschalenrand und der unteren Kordel durchgestochen und um die obere Kordel herum wieder auf die Vorderseite geholt. Dabei die Nähte jeweils versetzt zu den ersten Nähten platzieren.
Wenn auch diese Runde fertig ist, das Ende der Wolle gut verknoten. Anschließend können der Wollfaden und die Kordel abgeschnitten werden. Damit ist die getöpferte Schale mit einem Rand aus Kordeln fertig!
Tipp:
Wer möchte, kann die Tonschale noch bemalen. Dafür eignen sich zum Beispiel Acrylfarben, Wasserfarben oder auch Reste von Wandfarbe. Außerdem kann die Innenseite der Schale mit einer Schicht Klarlack überzogen werden. Dadurch lässt sie sich noch besser sauber halten und eignet sich dann auch fürs Bad oder die Küche.
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