Anleitung für ein getöpfertes Spiel

Anleitung für ein getöpfertes Spiel 

Brettspiele sind gesellig und machen Spaß. Und wie aus Ton ein simples, aber sehr unterhaltsames Spiel getöpfert werden kann, erklärt unsere Anleitung!

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Brettspiele gibt es in den verschiedensten Varianten. Die Palette reicht von echten Klassikern über einfache Spiele für Kleinkinder bis hin zu anspruchsvollen oder lustigen Spielen für Erwachsene. Wer Spaß am Selbermachen hat, kann sich sein Spiel für den nächsten Spieleabend aber auch selbst töpfern. Eine Idee dafür stellen wir in der folgenden Anleitung vor.

Als Material haben wir uns für selbsthärtenden Ton entschieden. Dieser Ton bietet den großen Vorteil, dass er nicht gebrannt werden muss, sondern von alleine, an der Luft trocknet. Wer einen Brennofen in der Nähe hat, kann aber natürlich auch zu klassischem Ton greifen. Das Spiel selbst kann mit beliebig vielen Spielern gespielt werden und ist für alle Altersklassen geeignet.

 

Die Materialien für ein getöpfertes Spiel

  • ·         lufttrocknender Ton
  • ·         Nudelholz
  • ·         Messer
  • ·         schwarzer, wasserfester Stift
  • ·         Klarlack und Pinsel oder transparenter Sprühlack

Zum Spielen wird später außerdem noch ein Würfel benötigt.

 

Die Anleitung für ein getöpfertes Spiel

1. Schritt: den Ton vorbereiten

Zuerst wird eine größere Portion Ton abgeteilt und kräftig durchgeknetet. Durch das Kneten wird der Ton schön weich und geschmeidig. Außerdem entweichen mögliche Lufteinschlüsse.

 

2. Schritt: die Spielbrettchen töpfern

Beim Spielen erhält später jeder Spieler ein Spielbrettchen und sechs Kugeln. Da wir von sechs Spielern aussehen, werden die Spielgarnituren sechsmal angefertigt. Aber das ist natürlich nur ein Vorschlag. Genauso kann das Spiel auch für weniger oder für mehr Mitspieler angefertigt werden.

Für die Spielbrettchen wird der Ton mit dem Nudelholz zu einer etwa 2 cm dicken Platte ausgerollt. Mit einem Messer und einem Lineal werden anschließend sechs quadratische Tonplatten ausgeschnitten, die etwa 10 x 10 cm groß sind.

Tipp: Wer die Brettchen nicht ganz so schlicht lassen möchte, kann ein Häkeldecken, ein Stück Gardine, eine Bordüre, einen Stoff, ein Stück Tapete oder einen anderen Gegenstand mit einer strukturierten Oberfläche auf den Ton legen. Auch eine Feder oder ein Blatt sind möglich. Wenn dann einmal mit dem Nudelholz über den Gegenstand gerollt wird, drückt sich die Struktur ab und bleibt als Muster im Ton zurück.

In die sechs zugeschnittenen Spielbrettchen müssen jetzt Vertiefungen eingearbeitet werden. Am besten geht das mit dem Zeigefinger. Dafür wird der Zeigefinger mit etwas Wasser befeuchtet und anschließend in den Ton gedrückt. Auf diese Weise erhält jedes Spielbrettchen sechs Vertiefungen. Ob die Vertiefungen dabei im Kreis, im Quadrat oder in Reihen neben- und untereinander angeordnet werden, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Das Wasser am Finger sorgt dafür, dass die Vertiefungen schön glatt werden.

 

3. Schritt: die Spielkugeln formen

Neben dem Spielbrettchen bekommt jeder Spieler später sechs Tonkugeln. Diese werden nun getöpfert. Dafür wird eine kleine Menge Ton genommen und zwischen den Handflächen zu einer gleichmäßigen Kugel gerollt. Dabei sollte die Kugel ungefähr so groß sein wie eine Murmel. Dadurch passt sie gut in die Vertiefung auf dem Spielbrettchen und ist gleichzeitig nicht so klein, dass sie gleich wieder verloren geht. Da jeder Spieler sechs solcher Tonkugeln erhält, werden für sechs Spieler insgesamt 36 Tonkugeln geformt.

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Sind alle Kugeln und die Spielbrettchen fertig, muss der Ton trocknen.

 

3. Schritt: das Spiel fertig stellen

Nachdem der Ton durchgetrocknet ist, werden die Spielbrettchen mit einer Schicht Klarlack überzogen. Ob ein Klarlack zum Sprühen oder zum Aufpinseln verwendet wird, spielt keine Rolle. Ratsam ist aber, zuerst die Oberseiten der Spielbrettchen zu lackieren und danach, wenn der Lack trocken ist, die Unterseiten.

Tipp: Wem die Spielbrettchen so zu langweilig sind, der kann sie natürlich bunt bemalen. Acrylfarben eignen sich sehr gut dafür. Nach dem Bemalen werden die Farben dann am besten ebenfalls mit Klarlack versiegelt.

Auf die Tonkugeln werden mit dem schwarzen, wasserfesten Stift die Zahlen 1 bis 6 geschrieben. Danach sollten sechs Tonkugeln mit der 1, sechs Tonkugeln mit der 2 und so weiter vorhanden sein. Auch auf die Tonkugeln wird Klarlack aufgetragen. Wenn der Klarlack trocken ist, ist das Spiel fertig.

 

Die Spielregeln

Um das Spiel zu spielen, erhält jeder Spieler ein Spielbrettchen und eine Garnitur mit Tonkugeln von 1 bis 6. Dann geht es los: Der erste Spieler würfelt. Die Kugel mit der Augenzahl, die er gewürfelt hat, legt er in eine Vertiefung auf seinem Spielbrettchen. Hat er beispielsweise eine 3 gewürfelt, nimmt er also die Tonkugel mit der Zahl 3 und legt sie auf seinem Spielbrettchen ab.

So geht es reihum weiter. Jeder Spieler würfelt und legt die Kugel mit der gewürfelten Augenzahl auf sein Spielbrettchen. Würfelt ein Spieler in einer der nächsten Runden eine Zahl, die schon auf seinem Spielbrettchen liegt, muss er aussetzen. Würfelt der Spieler also beispielsweise erneut eine 3, kann er keine Kugel auf sein Spielbrettchen legen, weil die Kugel mit der 3 schon dort liegt. Also gibt er den Würfel weiter und muss bis zur nächsten Runde abwarten. Gewonnen hat der Spieler, der als Erster alle seine sechs Kugeln auf dem Spielbrettchen abgelegt hat.

Das Spiel kann aber auch andersherum gespielt werden. In diesem Fall liegen zu Beginn alle sechs Kugel auf dem Spielbrettchen. In jeder Runde kann der Spieler nun die Kugel mit der Zahl weglegen, die er gewürfelt hat. Gewonnen hat der Spieler, der sein Spielbrettchen zuerst geleert hat.

Daneben sind noch viele weitere Abwandlungen möglich. So kann beispielsweise eine Spielregel lauten, dass ein Spieler einem Mitspieler eine Kugel auf dessen Spielbrettchen legen muss oder ihm wegnehmen darf, wenn er eine Zahl doppelt würfelt. Oder es kann so gespielt werden, dass die Kugeln in der richtigen Reihenfolge abgelegt werden müssen. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt!

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Maike Wetzold, Lehrerin für das Unterrichtsfach Werken, Tobias Naue (Keramikmeister), die Youtuberin Sevilart ( Kreativ- Deko- & Bastelvideos), sowie Ferya & Christian Gülcan, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite und Inhaber von koozal Design ( Kunst, Malerei, Import & Handel getöpfertes Kunsthandwerk), schreiben hier Wissenswertes zum Thema Töpfern, Ton und Keramik. Anleitungen, Übungen, Vorlagen und Fachwissen für Groß und Klein, sowie für Schule und Hobby.

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