Anleitung: Messerbänkchen töpfern
Messerbänkchen verleihen einem Tisch nicht nur eine elegante und festliche Note, sondern sie sind zudem auch noch sehr praktisch. Und wer seine eigenen Messerbänkchen töpfern möchte, findet hier eine Anleitung dazu!
Auf einer festlich gedeckten Tafel finden sich allerlei Dinge. Teller in verschiedenen Größen, unterschiedliche Gläser und mehrere Garnituren Besteck gehören ebenso dazu wie ein edles Tischtuch und Stoffservietten. Kerzen und Blumen sollten ebenfalls nicht fehlen. Früher rundeten außerdem Messerbänkchen das Gesamtbild ab.
Heute sind Messerbänkchen längst kein Standard mehr. Ganz im Gegenteil sind die praktischen Besteckablagen fast ein wenig in Vergessenheit geraten. Aber gerade deshalb können sie der Festtafel den letzten Schliff geben. Das gilt umso mehr, wenn die Messerbänkchen auch noch selbst getöpfert sind.
Was sind Messerbänkchen überhaupt und wie werden sie verwendet?
Ein Messerbänkchen ist eine Besteckablage im Miniformat. Der Gast kann hierauf sein benutztes Besteck ablegen und hat dadurch seine Hände frei. Gleichzeitig kann sein Teller abgeräumt oder mit einem Nachschlag befüllt werden, ohne dass sein Besteck dabei stört. Und die Tischdecke oder die Serviette bleiben ebenfalls sauber.
Messerbänkchen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Die klassische Form ist ein dünner Querstab, der auf einem X-förmigen Ständer aufliegt. In einer modernern Version handelt es sich beim Messerbänkchen um einen länglichen Block. Daneben gibt es Messerbänkchen in Form von Tieren oder Figuren aller Art. Gefertigt werden Messerbänkchen aus Materialien wie Silber, Edelstahl, Kristallglas, Porzellan oder Holz.
Beim Eindecken des Tisches wird das Messerbänkchen meist irgendwo oberhalb der Serviette hingestellt. Der Gast legt sein Besteck während des Essens dann so auf dem Messerbänkchen ab, dass der Besteckgriff auf dem Tisch aufliegt, während sich die Messerklinge oder der Essteil der Gabel teils auf dem Messerbänkchen befindet und teils über das Messerbänkchen hinaus in Richtung Tischmitte ragt.
Messerbänkchen sind übrigens nicht nur in der westlichen Esskultur zu finden. Auch in Asien werden vergleichbare Geschirrteile verwendet, um dort die Essstäbchen abzulegen.
Messerbänkchen töpfern – die Materialien
- · Ton
- · Nudelholz
- · Messer
- · Besenstiel, Rundholz oder ähnlicher Gegenstand
- · Frischhaltefolie
- · Schmirgelpapier
- · Glasur nach Wunsch
Messerbänkchen töpfern – die Anleitung
Wir haben uns für Messerbänkchen in einem sehr schlichten und geradlinigen Design entschieden. Dadurch passen sie nämlich zu jedem Geschirr und machen sich auch auf einer modernen Festtafel gut. Aber natürlich ist die Anleitung in erster Linie als Anregung gedacht. Wer es verspielter mag, kann seine Messerbänkchen beispielsweise mit kleinen Tonelementen dekorieren oder ein hübsches Muster einarbeiten.
1. Schritt: den Ton vorbereiten
Wie immer beim Töpfern wird zuerst ein Stück Ton abgeschnitten und ordentlich durchgeknetet. Das Kneten ist wichtig, weil auf diese Weise mögliche Lufteinschlüsse entweichen. Außerdem wird der Ton geschmeidiger und lässt sich besser verarbeiten.
Nachdem der Ton gut durchgearbeitet ist, wird er mit dem Nudelholz zu einer gut 5 mm dicken Platte ausgerollt. Das Format der Tonplatte spielt keine große Rolle, denn sie wird ohnehin noch zugeschnitten. Wichtig wäre nur, dass die Tonplatte gleichmäßig dick ist.
2. Schritt: Tonquadrate zuschneiden
Mithilfe von Lineal und Messer werden aus der Tonplatte jetzt kleine Quadrate zugeschnitten. Diese Quadrate sollten ungefähr 8 x 8 cm groß sein. 8 cm breite Messerbänkchen bieten genug Platz für ein Messer und eine Gabel, die nebeneinander abgelegt werden. Durch die Länge von 8 cm lässt sich ein schöner Bogen formen. Wer seine Messerbänkchen größer oder kleiner gestalten möchte, kann aber selbstverständlich auch andere Maße wählen.
3. Schritt: die Messerbänkchen formen
Jetzt kommt der Besenstiel zum Einsatz. Der Besenstiel gibt einerseits die Bogenform der Messerbänkchen vor und dient andererseits als Stütze, während der Ton trocknet. Damit der Ton nicht am Besenstiel anhaftet, wird der Besenstiel mit Frischhaltefolie umwickelt.
Dann wird das erste Tonquadrat genommen und auf den Besenstiel aufgelegt. Dadurch nimmt der Ton die Rundung des Besenstiels an. Sollte das Tonquadrat zu lang sein, können die überstehenden Enden entweder unter den Besenstiel geschoben oder abgeschnitten werden. Eine weitere Möglichkeit ist, die Ränder einzurollen oder dekorativ auszuformen. Nach und nach werden so alle Tonquadrate auf dem Besenstiel positioniert.
4. Schritt: Einschnitte in die Messerbänkchen arbeiten
Nun wird noch ein Einschnitt in die Messerbänkchen gearbeitet. Für den Einschnitt wird einfach mit dem Messer eine Kerbe irgendwo im rechten Drittel des Messerbänkchens in den Ton gedrückt. Wird das Messer ein wenig hin- und herbewegt, verbreitert sich der Einschnitt. Durch die Kerbe kann das Messer später sowohl flach auf dem Messerbänkchen abgelegt als auch auf der Klinge darin abgestellt werden.
5. Schritt: die Messerbänkchen brennen und glasieren
Nachdem alle Messerbänkchen fertig sind, muss der Ton trocknen. Ist er lederhart geworden, können die Ränder bei Bedarf mit Schmirgelpapier geglättet werden. Dann kann der Ton gebrannt werden. Nach dem Brennen sollte der Ton glasiert werden. Denn das Besteck, das auf den Messerbänkchen abgelegt wird, ist ja in aller Regel schmutzig. Deshalb müssen auch die Messerbänkchen versiegelt sein und gereinigt werden können. Ist die Glasur aufgetragen, folgt der Glasurbrand. Damit sind die selbstgetöpferten Messerbänkchen fertig und bereit für ihren ersten Einsatz auf der Festtafel!
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