Anleitung: Kieselsteine aus Modelliermasse

Anleitung: Kieselsteine aus Modelliermasse

Kieselsteine in allen möglichen Farben und Formen sind ein beliebtes Material für Dekorationen. So können sie beispielsweise zusammen mit einer Kerze in ein Glasgefäß oder auf einen großen Teller gegeben werden.

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Anleitung Kieselsteine aus Modelliermasse

Beliebt ist auch, die Steine mit verschiedenen Pflanzen wie Sukkulenten zu kombinieren. Als Briefbeschwerer machen sich hübsche Steine ebenfalls gut.

Nun hat aber nicht jeder ein Flussbett, einen alten Steinbruch oder eine Grünanlage in seiner Nähe, wo er ein paar Steine sammeln kann. Und im Baumarkt oder Gartencenter werden Steine oft nur in größeren Mengen angeboten.

Also ist Selbermachen angesagt. Und wie sich täuschend echte Kieselsteine aus Modelliermasse formen lassen, erklären wir in dieser Anleitung!:

Kieselsteine aus Modelliermasse – die Materialien

  • Modelliermasse in mehreren Farben
  • Fussel aus dem Wäschetrockner
  • Pinzette
  • grobes Salz und Zahnstocher nach Wunsch
  • Klarlack

Kieselsteine aus Modelliermasse – die Anleitung

Up- und Recycling ist auch im Bastelbereich ein Riesenthema. Und natürlich macht es durchaus Sinn, ausgemusterte Kleidungsstücke, Plastikflaschen, Klopapierrollen, einzelne oder beschädigte Geschirrteile, Kartons, Verpackungsfolien und all die anderen Dinge, die sich im Haushalt so ansammeln, zu schönen neuen Dingen zu verarbeiten.

Wirklich alles aufzuheben, was vielleicht irgendwann irgendwie noch verwertet werden könnte, ist aber auch keine gute Idee. Sonst verwandelt sich der Arbeitsplatz früher oder später in einen Müllberg. Besser ist, nur die Dinge aufzubewahren, für die es konkrete Ideen gibt.

Warum diese Vorrede?

Nun, in dieser Anleitung arbeiten wir tatsächlich mit Müll – und zwar mit den Fusseln, die der Wäschetrockner produziert, um genau zu sein. Sie sorgen nämlich für den Effekt, der Modelliermasse wie Stein aussehen lässt.

  1. Schritt: die Modelliermasse kneten und mischen

Zunächst einmal muss die Grundmasse für die Kieselsteine vorbereitet werden. In der Natur sind Kieselsteine nur äußerst selten einfarbig.

Die selbstgemachten Exemplare können natürlich in nur einem einzigen Farbton gehalten sein, wenn das den persönlichen Geschmack am besten trifft. Schöner sieht es aber aus, wenn mehrere Farben zusammenkommen. Denn so wirken die Steine einfach lebendiger.

Welche Farben zum Einsatz kommen, kann jeder selbst entscheiden. Typische Farben für Kieselsteine sind jedoch Schwarz, Weiß, Grau, Beige und eventuell etwas Hellblau, Rot oder Orange.

Von den Modelliermassen in den verschiedenen Farben wird jeweils die gewünschte Menge genommen und gut durchgeknetet. Bei Modelliermasse, die im Backofen aushärtet, ist das Kneten notwendig, damit die Masse weich wird und sich formen lässt.

Wenn die einzelnen Massen etwas geschmeidiger geworden sind, werden sie zusammengenommen und weiter gut durchgeknetet. So vermischen sich die Farben nach und nach miteinander.

  1. Schritt: die Fussel einarbeiten

Nun sind die Fusseln aus dem Wäschetrockner an der Reihe. Die Fussel werden in die Modelliermasse eingearbeitet. Dadurch bekommt die eigentlich ganz glatte Oberfläche eine raue Struktur.

Um die Fussel einzuarbeiten, wird zunächst nur eine kleine Menge genommen und in die Modelliermasse eingeknetet. Sollten danach längere oder dickere Härchen herausragen, sollten sie entfernt werden. Am besten geht das mit einer Pinzette.

Ist die erste Portion Fussel eingearbeitet, wird die nächste Portion eingeknetet. Danach folgt die nächste Portion und immer so weiter. Sollten sich die einzelnen Farben der Modelliermasse zwischenzeitlich zu einer fast einheitlichen Farbe verbunden haben, kann auch noch etwas frische Modelliermasse hinzugefügt werden.

Genaue Angaben zum Verhältnis zwischen Modelliermasse und Fusseln sind nicht möglich. Denn zum einen gibt es keine einheitlichen Trockner-Fusseln. Deshalb verhalten sich die Materialien unterschiedlich. Zum anderen richten sich die Mengen nach dem gewünschten Ergebnis. Hier kann und muss also ausprobiert werden.

Irgendwann wirkt die Modelliermasse aber gesättigt. Die Masse wird etwas bröseliger und lässt sich immer schwerer in Form bringen. Spätestens dann sollten keine weiteren Fusseln mehr eingeknetet werden.

  1. Schritt: die Steine formen

Nun wird die Masse zu Steinen geformt. Dafür wird die entsprechende Menge genommen und zwischen den Handflächen oder auf der Arbeitsfläche zu einer Kugel oder einem ovalen Ei gerollt. Anschließend kann die Form mit der flachen Hand etwas platt gedrückt werden.

So entsteht die typische Form von Steinen. Aber natürlich sind der Phantasie hier keine Grenzen gesetzt. Wer seinen Steinen andere Formen geben möchte, kann sich kreativ austoben.

Für den Feinschliff können jetzt noch winzige Mengen von weißer, beiger oder andersfarbiger Modelliermasse zu Mini-Kreisen oder dünnen Schnürchen geformt, auf die Steine gelegt und eingedrückt werden.

Sie ahmen die typischen Adern nach, die Steine oft durchziehen. Wer möchte, kann mit dem Zahnstocher außerdem kleine Kerben eindrücken. Dadurch wirken die Steine rustikaler.

Eine andere Möglichkeit ist, die Steine in grobem Salz zu wälzen. Das Salz wird später wieder abgespült und hinterlässt kleine Löcher in den Steinen, ähnlich wie bei Bimsstein.

  1. Schritt: die Kieselsteine fertig stellen

Die fertig geformten Steine kommen nun in den Backofen. Wie lange und bei welcher Temperatur sie backen müssen, ist auf der Verpackung der Modelliermasse angegeben.

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Und keine Angst:

Die Temperatur, bei der Modelliermasse ausgehärtet wird, ist nicht so hoch, dass den Trockner-Fusseln etwas passiert.

Nach dem Backen müssen die Steine auskühlen. Wurden sie in Salz gewälzt, wird dieses mit Wasser abgespült. Zum Schluss können die Kieselsteine mit einer dünnen Schicht Klarlack überzogen werden.

So kommen die Farben noch besser zur Geltung und die Steine stauben nicht so schnell ein. Fertig sind die selbstgemachten Kieselsteine!

Ein Tipp zum Schluss

Wer nicht mit Modelliermasse für den Backofen arbeiten möchte, kann stattdessen auch lufthärtenden Ton verwenden. Er lässt sich mit Acryl- oder Lebensmittelfarben gut einfärben.

Eine andere Möglichkeit ist, die Steine aus Kaltporzellan zu formen. Beide Massen nehmen die Trockner-Fusseln gut an und härten ganz von alleine an der Luft aus.

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Maike Wetzold, Lehrerin für das Unterrichtsfach Werken, Tobias Naue (Keramikmeister), die Youtuberin Sevilart ( Kreativ- Deko- & Bastelvideos), sowie Ferya & Christian Gülcan, Betreiber/in und Redakteur/in dieser Webseite und Inhaber von koozal Design ( Kunst, Malerei, Import & Handel getöpfertes Kunsthandwerk), schreiben hier Wissenswertes zum Thema Töpfern, Ton und Keramik. Anleitungen, Übungen, Vorlagen und Fachwissen für Groß und Klein, sowie für Schule und Hobby.

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