2 Ideen für Fimo-Perlen
Eine schöne Alternative zu Ton kann Fimo sein. Fimo ist eine Knetmasse, die in kleinen Blöcken angeboten und in unzähligen Farben erhältlich ist. Ähnlich wie Ton muss zwar auch Fimo gebrannt werden, um das Material auszuhärten. Allerdings kann dieser Brand im heimischen Backofen erfolgen.
Durch die vielen bunten Farben eignet sich Fimo hervorragend, um Perlen, Broschen und andere Schmuckstücke anzufertigen.
Und zwei Ideen für originelle Fimo-Perlen stellen die beiden folgenden Anleitungen vor:
Inhalt
Die Materialien für die Fimo-Perlen
- · Fimo in mindestens zwei verschiedenen Farbtönen
- · Nudelholz
- · Messer
- · Zahnstocher
- · Grillschale aus Aluminium, Tassen oder ähnliches Hilfsmittel beim Brand
- · Klarlack
- · für die gemaserten Perlen außerdem Blattmetall und ein Modellierstab mit rundem Kopf
1. Idee: Fimo-Perlen mit Punktmuster
Die Technik der Millefiori, der tausend Blümchen, entstammt eigentlich der italienischen Glaskunst, dürfte vielen im Zusammenhang mit Fimo-Perlen aber ein Begriff sein. Perlen mit einem Punktmuster entstehen nach einem ganz ähnlichen Prinzip. Allerdings haben sie kein Blümchenmuster, sondern eben viele kleine Pünktchen. Wie bunt die gepunkteten Perlen werden, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. Damit die Anleitung anschaulicher wird, arbeiten wir mit Fimo in drei Farben, nämlich in Blau, Weiß und Schwarz. Und so werden die Fimo-Perlen gemacht:
· Zuerst wird von dem blauen Fimo eine Rippe abgeschnitten und gut durchgeknetet, bis die Masse weich und formbar ist. Dann wird aus dem blauen Fimo eine Rolle geformt. Diese Rolle sollte einen Durchmesser von ungefähr einem Zentimeter haben.
· Anschließend werden zwei Rippen von dem weißen Fimo abgeschnitten, durchgeknetet und mit dem Nudelholz zu einer gleichmäßigen Platte ausgerollt. Nachdem die Ränder der Platte gerade abgeschnitten sind, wird die weiße Fimo-Platte um die blaue Rolle gelegt. Wichtig dabei ist, dass die Kanten der Platte exakt aufeinandertreffen. Die Ränder dürfen nicht überlappen, sonst wird das Punktemuster später ungleichmäßig.
· Von dem schwarzen Fimo wird etwa der halbe Block erst durchgeknetet und dann zu einer gleichmäßigen Platte ausgerollt. Mit dieser Platte wird die blau-weiße Rolle ummantelt. Wichtig ist auch hier, dass die Kanten aufeinandertreffen, sich aber nicht überlappen.
· Die dreifarbige Rolle wird nun mit der Hand behutsam von der Mitte aus zu den Rändern hin länger gerollt. Dadurch wird die Rolle zu einer dünneren Schnur, ohne dass sich das Muster dabei verändert.
· Die Fimo-Schnur wird dann in vier gleichlange Stücke geschnitten. Diese vier Stücke werden aneinandergesetzt und fest zusammengedrückt. Anschließend wird auch diese Rolle wieder länger und dünner ausgerollt.
· Nun wird die Rolle ein weiteres Mal in vier gleichlange Stücke geteilt. Die Stücke werden aneinandergesetzt, gut zusammengedrückt und zu einer Rolle ausgeformt. Dieses Mal wird der Durchmesser aber nicht mehr so stark reduziert, denn das Punktemuster ist schon fertig. Bei diesem Ausrollen geht es vielmehr darum, aus den vier Stücken eine einheitliche Rolle zu formen.
· Von der fertigen Rolle werden mit dem Messer nun möglichst dünne Scheibchen abgeschnitten.
· Aus Fimo-Resten werden gleichgroße Kugeln geformt. Diese Kugeln bilden die Basis für die Perlen.
· Dann wird eine Kugel genommen. Auf diese Kugel werden möglichst dicht nebeneinander die dünnen Musterscheibchen gelegt und fest angedrückt. In der Hand wird die belegte Kugel dann solange hin- und hergerollt, bis zwischen den Scheibchen keine Übergänge mehr zu sehen sind. Dies wird mit den übrigen Kugeln wiederholt.
· Sind die Perlen fertig, werden sie vorsichtig mit Zahnstochern durchbohrt. Für den Brand können die Perlen auf den Zahnstochern aufgespießt bleiben. Dabei können die Zahnstocher samt Perlen entweder senkrecht in eine stabile Grillschale gesteckt oder auf einen Gegenstand wie eine Tasse aufgelegt werden.
· Im Backofen werden die Perlen dann bei 110 Grad Celsius eine halbe Stunde lang ausgehärtet.
· Wenn die Perlen abgekühlt sind, werden sie mit einer dünnen Schicht Klarlack versiegelt. Dadurch ist ihre Oberfläche geschützt und erhält gleichzeitig einen schönen Glanz, der die Farben intensiv strahlen lässt.
2. Idee: gemaserte Fimo-Perlen
Eine wunderschöne Technik für Fimo-Perlen ist die Mokume-Nendo-Technik. Mokume Nendo stammt aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt Holzaugen oder Holzmaserung (Mokume) und Lehm oder Ton (Nendo). Dabei handelt es sich um eine Schichttechnik, die ursprünglich bei der Herstellung von Messern verwendet wurde. Hier wurde Stahl in mehreren Lagen aufeinandergeschichtet, um ein Muster mit einer holzähnlichen Maserung zu erhalten. Um Fimo-Perlen in dieser Technik anzufertigen, wird wie folgt gearbeitet:
· Benötigt wird Fimo in zwei Farben. In unserer Anleitung verwenden wir Fimo in Weiß und in Braun. Später kommt noch Blattmetall in Kupfer dazu. Von dem weißen Fimo werden zehn Rippen benötigt, von dem braunen Fimo drei Rippen.
· Eine Fimo-Rippe in Braun wird halbiert. Eine Hälfte bleibt wie sie ist, die andere Hälfte wird ein weiteres Mal halbiert. Dies wird dann noch zwei weitere Male wiederholt. Am Ende sollte die braune Rippe in Stücke aufgeteilt sein, die einer halben, einer viertel, einer achtel und einer sechzehntel Rippe entsprechen.
· Nun müssen aus dem Fimo Massen in sechs Farbabstufen von Weiß bis Braun geknetet werden. Dazu werden je zwei Rippen weißes Fimo mit je einem Stückchen braunem Fimo verknetet, bis ein gleichmäßiger Farbton entstanden ist. Zusätzlich dazu werden die zwei verbliebenen weißen Rippen und die beiden braunen Rippen durchgeknetet. Somit sind nun sechs Farben vorhanden, nämlich einmal Weiß, einmal Braun und vier abgestufte Brauntöne.
· Die sechs verschiedenen Massen werden dann zu gleichmäßigen, etwa drei Millimeter dicken Platten ausgerollt.
· Anschließend werden die Platten aufeinandergeschichtet. Begonnen wird dabei mit der dunkelbraunen Platte. Diese Platte wird mit kupferfarbenem Blattmetall belegt. Darüber wird der nächst hellere Braunton gelegt und wieder mit einer Schicht Blattmetall abgedeckt. So werden nun nacheinander alle Platten aufeinandergestapelt, immer mit einer Schicht Blattmetall dazwischen. Den Abschluss bildet die weiße Platte.
· Nun wird der Stapel einmal umdreht, so dass nun die dunkelbraune Platte oben liegt.
· Mit einem Modellierstab mit Kugelkopf werden nun Dellen in den Stapel gedrückt. Dabei müssen die Dellen so tief sein, dass auf der Gegenseite deutliche Hügel entstehen.
· Dann wird der Stapel erneut umgedreht. Mit dem Messer werden anschließend dünnste Scheibchen von den Hügeln abgeschnitten. Dabei sollten pro Hügel mindestens vier Scheibchen abgetragen werden. Je dünner die Scheibchen sind, desto wirkungsvoller ist später der Effekt.
· Aus Fimo-Resten werden gleichgroße Kugeln geformt, die die Basis für die Perlen bilden. Die Kugeln werden dicht mit den Scheibchen belegt und vorsichtig in der Hand gerollt, bis zwischen den Scheibchen keine Übergänge mehr zu sehen sind.
· Die Fimo-Perlen werden anschließend mit Zahnstochern durchbohrt und bei 110 Grad Celsius eine halbe Stunde lang im Backofen gebacken.
Um den Perlen eine schön glänzende Oberfläche zu verleihen, sie zu versiegeln und das Blattmetall vor dem Oxidieren zu schützen, werden die Perlen nach dem Abkühlen mit Klarlack überzogen.
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