Töpferhandwerk
Das Töpferhandwerk war in den Regionen besonders verbreitet, in denen Tonvorkommen zu finden waren. Neben dem Rohstoff für die Töpferei mussten auch genügend Wälder vorhanden sein, um Holz für das Brennen der Töpferwaren zu haben. Da Töpferware über Jahrhunderte und Jahrtausende haltbar ist, ist sie oft eines der wenigen Zeugnisse längst vergangener Epochen.
Archäologen beziehen einen großen Teil ihres Wissens aus den steinernen und tönernen Überresten früherer Hochkulturen, wie die der Sumerer oder Ägypter. Auch über das Alltagsleben der alten Römer oder des Mittelalters gibt ausgegrabene Töpferware Auskunft.
Dabei waren auch schon bei diesen frühen Kulturen das Formen und Verzieren der Tonware hoch entwickelt. Die Verbreitung der industriellen Produktion von Töpferware verdrängte das Handwerk und stellte die verbliebenen Handwerker vor neue Herausforderungen. Die meisten Töpfer verlegten sich nun auf das Herstellen von kunsthandwerklicher Keramik.
Handwerk und Tonerzeugnisse
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts ging die Zahl der Töpferein in Deutschland immer weiter zurück, bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch vereinzelt solche Handwerksbetriebe anzutreffen waren. Vor allem im Westerwald, im sogenannten Kannenbäckerland, und in der Oberlausitz sind auch heute noch viele Töpfereien beheimatet.
Diese Regionen sind für ihre Tonerzeugnisse berühmt. Dort wird das Handwerk noch traditionell ausgeübt und gepflegt. Die Töpfer arbeiten dort noch nach alter, seit Generationen überlieferter Anleitung und erhalten damit die Formen und Muster ihrer Vorgänger am Leben.
Darüber hinaus hat die Töpferei eine Bedeutung in der angewandten Kunst. Vor allem Öfen oder Küchenwände werden mit kunstvoll hergestellten, individuellen Kacheln versehen oder die kunsthandwerklich gefertigte Keramik findet andere Verwendung am Bau.
Nur bei indigenen Völkern hat das Töpfern auch heute noch seine ursprüngliche Bedeutung und die Ureinwohner stellen ihre Töpfe, Schüsseln und Krüge für den täglichen Bedarf selbst aus Ton her.
Andere Stämme, wie die Pueblo-Indianer in Nordamerika, töpfern heute vor allem dekorative Keramik für den Verkauf. International gibt es viele Länder, die, ebenso wie Deutschland, ihre Töpfertradition pflegen.
Zentren für das Töpferhandwerk finden sich in Europa zum Beispiel auf Teneriffa oder im Elsass. International besondere Bedeutung erlangte die Raku-Technik aus Japan.
Hier eine Video-Dokumentation zur Töpfer – Tipps:
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