Anleitung für Ton-Gesichter als moderne Wanddeko
Das Töpfern war zwar nie wirklich out, erlebt wie viele andere Basteltechniken und Handarbeiten seit einiger Zeit aber ein echtes Comeback. Getöpferte Teller, Schalen, Gefäße, Geschenkanhänger und ähnliche Dinge sind ja auch schön anzuschauen und haben zudem oft sogar noch einen praktischen Nutzen. Das Problem bei echtem Ton ist allerdings, dass er gebrannt werden muss. Soll der Ton mit einer Glasur wasserfest versiegelt werden, muss er gleich zweimal in den Brennofen.
Doch nicht jeder hat in seiner näheren Umgebung die Möglichkeit, seine Töpferarbeiten brennen zu lassen. Glücklicherweise hat der Bastelbedarf mit sogenanntem Softton eine gute Alternative im Angebot. Softton ist ein Ton, der von selbst an der Luft trocknet. Er lässt sich genauso verarbeiten wie herkömmlicher Ton, nur härtet er eben ohne Ofen aus.
In dieser Anleitung stellen wir eine Idee vor, wie aus Softton schlichte Gesichter als moderne Wanddeko gestaltet werden können. Viel Spaß!
Inhalt
Die benötigten Materialien
Die wichtigste Zutat ist natürlich der Softton. Er ist in jedem größeren Bastelladen und in Online-Shops erhältlich und wird meist in Weiß und in Terrakotta angeboten. Weißer Ton ist für die Gesichter am besten geeignet, weil sie dadurch modern und ein bisschen edel wirken. Wer später noch Farbe ins Spiel bringen möchte, hat es außerdem mit einem weißen Untergrund leichter.
Neben dem Softton sollten dann noch folgende Materialien zur Hand sein:
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Schüssel mit Wasser
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Nudelholz
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Messer
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Klarlack
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Acrylfarbe und Pinsel nach Wunsch
Sollen die Ton-Gesichter direkt an der Wand hängen, wird außerdem eine Stricknadel, ein Holzspieß oder ein Strohhalm benötigt, um ein Loch in den Ton zu stechen. Eine andere Möglichkeit ist, die Gesichter auf einem Holzbrett zu befestigen. In diesem Fall werden ein Brett, Heißkleber und Bildaufhänger benötigt.
Die Anleitung für Ton-Gesichter als moderne Wanddeko
Für die Wanddeko werden zuerst ein oder mehrere Gesichter getöpfert, nach dem Trocknen versiegelt und dann auch schon aufgehängt. Da es sich um moderne, schlicht gehaltene Gesichter handelt, können auch weniger geübte Bastler tolle Kunstwerke kreieren. Für einen Bastelnachmittag mit Kindern ist das Projekt ebenfalls gut geeignet. Also, fangen wir an!
Schritt 1: den Ton vorbereiten
Wie bei fast allen Tonarbeiten üblich, wird zuerst eine Scheibe Ton vom Block abgeschnitten und gut durchgeknetet.
Das Kneten sorgt dafür, dass der Ton weicher und geschmeidiger wird. Dadurch lässt er sich einfacher verarbeiten. Sollten irgendwo kleine Luftbläschen im Ton eingeschlossen sein, entweichen sie durch das Kneten ebenfalls.
Schritt 2: die Gesichtsform ausschneiden
Als Nächstes wird der Ton gleichmäßig ausgerollt. Lufthärtender Ton zieht sich ein Stück zusammen, wenn er trocknet. Vor allem, wenn die Gesichter etwas größer werden sollen, sollte die Tonplatte nicht zu dünn sein. Sonst können die Gesichter reißen oder brechen. Eine Stärke zwischen 8 und 12 mm sollte in den meisten Fällen passen.
Nun mit einem Messer aus dem ausgerollten Ton eine ovale Form ausschneiden. Das kann ruhig frei Hand erfolgen. Die Gesichter müssen kein perfektes Oval sein, sondern dürfen ruhig eine etwas unregelmäßige Form haben.
Um die Schnittkante zu glätten, den Finger mit Wasser befeuchten und an der Kante entlangfahren. So kann nebenbei auch die Gesichtsform noch weiter modelliert werden.
Schritt 3: das Gesicht gestalten
Jetzt bekommt das Gesicht eine Nase. Dafür ein Stück Ton nehmen und zu einer langen, dünnen Wurst rollen. Das klappt am besten, wenn der Ton auf die Arbeitsfläche gelegt und anschließend mithilfe der Finger hin und her gerollt wird.
Dann die Rolle oben auf der Stirn anlegen, in einer leicht geschwungenen Linie nach unten führen und im unteren Drittel des Gesichts in einem kleinen Bogen nach rechts oder links enden lassen. Die Tonrolle sollte also in etwa so aussehen wie ein leicht verwackeltes L.
Um die Rolle zu fixieren, genügt es, sie leicht anzudrücken. Für einen sauberen Übergang können die Kanten wieder mit dem angefeuchteten Finger geglättet werden.
Anschließend ein weiteres Stückchen Ton nehmen und noch einmal eine dünne Wurst formen. Diese Wurst als Mund auf dem Gesicht anbringen. Auf die gleiche Art auch die beiden Augen gestalten.
Das erste Gesicht ist damit fertig. Wird es später direkt an die Wand gehängt, nun noch mit einer Stricknadel, einem Spieß, einem Strohhalm oder einem ähnlichen Hilfsmittel ein Loch in den Ton bohren. Wichtig dabei ist, dass der Ton komplett durchgestochen wird, damit später ein Nagel oder ein Faden durch das Loch geführt werden kann.
Der Ton muss dann trocknen. Je nachdem, wie dick die Platte ist, kann das mehrere Tage dauern. Trotzdem ist an dieser Stelle Geduld gefragt. Trocknet der Ton zu schnell, weil er zum Beispiel über die Heizung oder in die pralle Sonne gelegt wird, könnte er brechen. Den Ton also lieber langsam und in Ruhe aushärten lassen.
Schritt 4: die Ton-Gesichter fertigstellen
Dass der Ton trocken ist, ist an seiner Farbe zu erkennen. War er vorher eher gräulich, ist er nach dem Trocknen nämlich ganz weiß.
Wer möchte, kann die Ton-Gesichter natürlich bunt anmalen. Acrylfarben eignen sich dafür sehr gut. Ansonsten sollten die Ton-Gesichter mit Klarlack versiegelt werden. Dadurch sind sie besser gegen Staub und Schmutz geschützt und können bei Bedarf problemlos feucht abgewischt werden. Außerdem sorgt der Lack für eine schöne, leicht glänzende Oberfläche.
Ist der Klarlack trocken und wurden Löcher eingearbeitet, können die Gesichter aufgehängt werden. Sehr schön sieht es aber auch aus, wenn mehrere Gesichter auf einem Holzbrett angeordnet werden.
Das Holzbrett kann im natürlichen Holzton belassen, dunkel lasiert oder in einer kräftigen Farbe gestrichen werden. Dadurch entsteht ein schöner Kontrast zu den weißen Gesichtern. Und mit dem Brett als Hintergrund sieht das Kunstwerk wahrlich aus wie ein modernes Bild in einer Galerie.
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