Anleitung – Ton selbst marmorieren

Anleitung: Ton selbst marmorieren 

Das Arbeiten mit Ton gehört nicht nur zu den ältesten Handwerkstechniken und -künsten, sondern erfreut sich auch im Hobbybereich größter Beliebtheit. So werden beispielsweise Schalen, Teller, Gefäße, Skulpturen und allerlei andere nützliche und dekorative Schmuck- und Gebrauchsgegenstände hergestellt.

 

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Dabei ist das Töpfern eine Tätigkeit, die an keine Altersgrenzen gebunden ist und so wird in Kindergärten und Schulen genauso getöpfert wie in Altenheimen und Therapiezentren.

 

Die grundlegenden Arbeitsschritte bleiben beim Töpfern dabei immer gleich. Der Ton wird zuerst geformt und anschließend glasiert oder unglasiert gebrannt. Für das Formen des Tons gibt es unterschiedliche Techniken. So kann der Ton mithilfe eines Nudelholzes zu Platten ausgerollt und dann mit Messern oder Ausstechformen bearbeitet werden oder der Ton wird zu dünnen Wülsten gerollt, die anschließend aufeinandergesetzt werden.

 

Erfahrene Töpfer nutzen die Drehscheibe, wenn mehrere gleiche Tonarbeiten angefertigt werden sollen, sind Einpress- und Gießformen hilfreiche Instrumente. Die Tonobjekte müssen anschließend trocknen und können dann glasiert werden, bevor sie schließlich in den Brennofen wandern. Ton zum Töpfern wird in unterschiedlichen Farben und Körnungen angeboten.

 

 

 

Auswahl der Tonart

 

Die Auswahl der Tonart hängt dabei zum einen davon ab, was getöpfert werden soll, zum anderen aber natürlich auch vom eigenen Geschmack. Eine besondere Variante von Ton ist marmorierter Ton. Diesen gibt es fertig zu kaufen und marmorierter Ton bietet den Vorteil, dass er auch ohne eine aufwändige Glasur sehr dekorativ wirkt. Dadurch können die Kosten für die teils recht teuren Glasuren eingespart werden und auch das Brennen wird etwas günstiger.

 

Dies liegt daran, dass die unglasierten, von der Luft getrockneten Tonarbeiten ineinandergestapelt werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie verkleben. Wer nicht auf fertig marmorierten Ton aus dem Handel zurückgreifen möchte, kann seinen Ton recht einfach auch selbst marmorieren. Neben der Kostenersparnis ergibt sich hier noch der Vorteil, dass kleinere Tonreste sinnvoll verwertet werden können.

 

 

 

Hier nun also die Anleitung zum Marmorieren von Ton:

 

 

 

Benötigte Materialien und Werkzeuge

 

 

Um Ton selbst zu marmorieren, werden folgende Materialien und Werkzeuge benötigt:

 

·         Ton in mindestens zwei Farben; wichtig hierbei ist aber, darauf zu achten, dass die verwendeten Tonsorten die gleiche Körnung haben. Andernfalls kann es passieren, dass die Tonarten unterschiedlich schnell trocknen und sich das Volumen nicht gleichmäßig verringert. Dies wiederum könnte Risse zur Folge haben.

 

·         ein Nudelholz, 

 

·         ein Schneidedraht oder ein Messer und

 

·         ein Stück Schleifpapier.  

 

 

 

Anleitung: so entsteht marmorierter Ton

 

 

Zuerst werden die Tonmassen zu Platten ausgerollt. Die Platten müssen dabei nicht die gleiche Stärke und auch nicht die gleiche Größe haben. Nun gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen:

 

1.      

Die einzelnen Tonplatten werden übereinandergeschichtet und anschließend gut zusammengedrückt. Danach werden einzelne Scheiben von dem Tonblock abgeschnitten. Die Scheiben sollten jedoch mindestens 2cm stark sein. Bei dieser Variante hat der Ton jetzt ein Streifenmuster.

 

2.      

Die einzelnen Tonplatten werden immer im Wechsel zu einer dicken Rolle aufgewickelt. Dadurch entsteht ein spiralförmiges Muster und auch von dieser Rolle werden Scheiben abgeschnitten. Um nun das gleichmäßige Muster in ein marmoriertes Muster umzuwandeln, werden die Tonscheiben mit dem Nudelholz bearbeitet. Dazu wird das Nudelholz vorsichtig über die Tonscheiben gerollt.

 

Durch den Druck verformen sich die Streifen ungleichmäßig und die für eine Marmorierung typische Struktur entsteht. Aus dem Ton können nun die gewünschten Tonobjekte angefertigt werden. Anschließend müssen die Tonarbeiten trocknen.

 

Sind die Tonobjekte getrocknet, werden sie vor dem Brand mit Schleifpapier abgeschmirgelt. Erst jetzt ist die Marmorierung vollständig zu sehen und kommt in ihrer vollen Pracht zur Geltung. Nach dem Anschleifen werden die Werkstücke dann wie gewohnt gebrannt. 

 

 

 

Eine transparente Glasur auftragen

 

 

Marmorierter Ton wirkt auch ohne Glasur sehr dekorativ, die Wirkung kann durch eine transparente Glasur aber noch verstärkt werden. Wichtig hierbei ist aber, dass die Glasur in verdünnter Form und in einer nur dünnen Schicht aufgetragen wird. Andernfalls kann es passieren, dass die Glasur nicht transparent, sondern nach dem Brand milchig oder gar deckend weiß aussieht.

 

In den meisten Fällen müssen Glasuren so angerührt werden, dass ihre Konsistenz mit der Konsistenz von Dosenmilch vergleichbar ist. Für eine transparente Glasur sollte die Lösung jedoch etwas dünner angerührt werden. Zudem ist wichtig, dass die Glasur nur sehr dünn und vor allem sehr gleichmäßig aufgetragen wird.

 

Dies ist zum einen mit einem Pinsel möglich. Zum anderen kann das jeweilige Werkstück aber auch mithilfe einer Glasurzange kurz in die Glasur getaucht werden. Danach muss die Tonarbeit abtropfen, so dass die überschüssige Glasur abfließen kann. 

 

 

Weiterführende Töpferanleitungen, Töpfertechniken und Tipps:

Thema: Anleitung – Ton selbst marmorieren 

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