Fragen und Antworten zum Keramikermeister

Die wichtigsten Fragen und Antworten

zum Keramikermeister 

Wer das Töpfern für sich nicht nur als Hobby entdeckt hat, sondern diese Handwerkstätigkeit beruflich ausüben möchte, wird vermutlich zunächst eine Ausbildung zum Keramiker absolvieren. Soll es dann auf der Karriereleiter nach oben gehen, bietet sich der Keramikermeister als berufliches Ziel an.  

Welche Voraussetzungen hierfür erfüllt sein müssen und welche Aufgaben der Arbeitsalltag bietet, erklärt die folgende Übersicht mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Keramikermeister:

 

 

Welche Aufgaben und Tätigkeiten übernimmt ein Keramikermeister?

 

Keramikermeister sind überwiegend in kleinen und mittleren Betrieben des Keramiker-Handwerks tätig und übernehmen hier Fach- und Führungsaufgaben. Vor allem in kleineren Keramikwerkstätten gehören handwerkliche Tätigkeiten zu ihrem Arbeitsalltag, was bedeutet, dass Keramikermeister die benötigten Arbeitsmassen herstellen oder vorbereiten und unterschiedliche Keramikerzeugnisse formen, gestalten, dekorieren und brennen.

 

Zusammen mit ihren Mitarbeitern befinden sich ihre Arbeitsplätze dabei in den Werkstätten und den Verkaufsräumen, mitunter arbeiten Keramikermeister aber auch beim Kunden vor Ort. Neben den kreativen und herstellenden Tätigkeiten gehören jedoch auch verwaltende, kaufmännische und organisatorische Aufgaben in ihren Zuständigkeitsbereich. So berechnen Keramikermeister beispielsweise den Materialbedarf, erarbeiten Entwürfe, erstellen Angebote und erledigen Abrechnungen mithilfe des Computers.

 

Insgesamt sind Keramikermeister dafür verantwortlich, dass alle Arbeitsabläufe reibungslos umgesetzt werden können. Insofern benötigen Keramikermeister Organisationstalent, um anstehende Aufgaben planen und koordinieren zu können. Gleichzeitig müssen sie stets den Überblick bewahren, um auf diese Weise sicherzustellen, dass die erforderlichen Materialien und Rohstoffe zur Verfügung stehen und Maschinen sowie Brennöfen betriebsbereit sind.

 

Keramikermeister achten daher auch auf eine sachgerechte Bedienung, Pflege und regelmäßige Wartung der Arbeitsgeräte. Daneben kümmern sich Keramikermeister darum, dass sowohl die Arbeitsschutz-, Sicherheits- und Umweltschutzbestimmungen als auch die gesetzlichen und betrieblichen Qualitätsnormen strikt eingehalten werden.

 

Als Fachkraft und Führungsperson sind Keramikermeister Ansprechpartner für Mitarbeiter, Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden. Mit ihren Mitarbeitern arbeiten sie im Bereich der Produktion eng zusammen. So leiten Keramikermeister ihre Mitarbeiter an und teilen ihnen Aufgaben entsprechend der Kenntnisse und Qualifikationen zu. Als Ausbilder greifen Keramikermeister auf ihre pädagogischen und sozialen Kompetenzen zurück, um den Azubis das notwendige praktische und theoretische Wissen zu vermitteln und sie unterstützend und motivierend durch ihre Ausbildung zu begleiten.

 

Im Umgang mit Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden sind Verhandlungsgeschick und Dienstleistungsorientierung gefragt.  

 

 

 

Wie gestaltet sich die Ausbildung zum Keramikermeister?

 

Bei der Ausbildung zum Keramikermeister handelt es sich um eine berufliche Weiterbildung, die bundesweit einheitlich durch die Handwerksordnung geregelt ist. Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung werden von den Handwerkskammern, von Fachschulen und von anderen Bildungseinrichtungen angeboten, die Lehrgänge finden meist in deren Bildungszentren statt.

 

In den meisten Fällen sind die Kurse als Vollzeitunterricht aufgebaut, was bedeutet, dass der angehende Keramikermeister in Blöcken von beispielsweise einer Woche pro Monat an Unterricht im Klassenverband teilnimmt. Die Lehrinhalte müssen in Vorbereitung auf die Meisterprüfung dann selbstständig zu Hause aufgearbeitet werden.

 

Werden Lehrgänge, die auf alle vier Prüfungsteile der Meisterprüfung vorbereiten, in Vollzeit absolviert, dauert die Ausbildung üblicherweise rund zwei Jahre. Möglich ist aber auch, sich auf die beiden Prüfungsteile Betriebswirtschaft und Recht sowie Berufs- und Arbeitspädagogik per E-Learning vorzubereiten und nur die Vorbereitung auf die beiden Prüfungsteile Fachpraxis und Fachtheorie an einer Meisterschule zu absolvieren.

 

Generell ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen aber keine verpflichtende Bedingung für die Zulassung zur Meisterprüfung. Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist vielmehr, dass der angehende Keramikermeister nachweisen kann, dass er über die berufliche Vorbildung verfügt, die in der Verordnung vorgeschrieben ist.    

 

 

Wie ist die Meisterprüfung für angehende Keramikermeister aufgebaut?

 

Die Meisterprüfung setzt sich aus vier Prüfungsteilen zusammen, wobei der angehende Keramikermeister selbst entscheiden kann, in welcher Reihenfolge er die einzelnen Prüfungsteile ablegen möchte.

 

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Prüfungsteil I ist die fachpraktische Prüfung und sie umfasst ein Meisterprüfungsobjekt, ein Fachgespräch und eine Situationsaufgabe. Bei dem Meisterprüfungsobjekt kann es sich beispielsweise um ein mehrteiliges, an der Drehscheibe erstelltes Ensemble aus Keramikgefäßen in unterschiedlichen Größen und Formen, um ein dreidimensionales Großkeramikprojekt aus mehreren Teilen oder um eine Serie aus vorgefertigten Teilen handeln, deren Oberflächen der Keramikermeister verziert und gestaltet.

 

Das Meisterprüfungsobjekt muss allerdings nicht nur angefertigt werden, sondern der angehende Keramikermeister muss dazu auch ein Konzept erstellen, in dem er die Umsetzung sowie die Material- und Zeitbedarfsplanung dokumentiert. Im anschließenden Fachgespräch geht es dann darum, das Konzept und die Umsetzung des Meisterprüfungsobjekts zu erläutern.

 

Die Situationsaufgabe umfasst fünf Arbeiten, die sich aus einer auftragsorientierten Aufgabenstellung ergeben. Bestandteile können beispielsweise sein, drei Gefäße mit einem vorgegebenen Muster zu drehen, einen Teller nach Vorlage zu bemalen oder zwei baukeramische Elemente zuzuschneiden, zusammenzusetzen und zu verputzen.

 

 

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Prüfungsteil II ist die fachtheoretische Prüfung. Sie umfasst die Handlungsfelder Gestaltung und Technologie, Auftragsabwicklung sowie Betriebsführung und -organisation.

 

Zu jedem dieser Handlungsfelder muss mindestens eine schriftliche Aufgabe bearbeitet werden.   

 

 

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Prüfungsteil III hat Betriebswirtschaft und Recht zum Inhalt. Dieser Prüfungsteil erfolgt schriftlich und kümmert sich um die drei Handlungsfelder Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Entwicklung von Übernahmestrategien sowie Vorbereitung, Durchführung und Bewertung von Gründungs- und Übernahmeaktivitäten.  

 

 

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Prüfungsteil IV umfasst die Berufs- und Arbeitspädagogik und gliedert sich in einen schriftlichen und einen mündlichen Teil. Im schriftlichen Teil geht es um Aufgaben aus den Themenbereichen Prüfung von Ausbildungsvoraussetzungen und Planung der Ausbildung, Vorbereitung der Ausbildung und Einstellung von Auszubildenden, Durchführung der Ausbildung sowie Abschluss der Ausbildung.

 

Der mündliche Prüfungsteil beinhaltet eine Präsentation oder eine Ausbildungsszene sowie ein Fachgespräch.Alle schriftlichen Prüfungsteile können durch eine mündliche Prüfung ergänzt werden, wenn der jeweilige Prüfungsteil dadurch bestanden wird. Bei einem Nichtbestehen kann jeder Prüfungsteil bis zu dreimal wiederholt werden.  

 

 

Wo finden Keramikermeister Arbeitsplätze?

 

Keramikermeister arbeiten hauptsächlich in kleinen und mittleren handwerklichen Keramikbetrieben, aber auch die Porzellan- und Keramikindustrie bieten geeignete Arbeitsplätze.

 

Daneben kommen zahntechnische Laboratorien sowie Altenheime, Tagesstätten und andere Betreuungseinrichtungen mit angeschlossener Töpferwerkstatt als Arbeitgeber in Frage. Zudem können Keramikermeister den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und eine eigene Keramikwerkstatt gründen, Töpferkurse anbieten oder ein Geschäft für Keramikprodukte oder Töpferbedarf eröffnen.

 

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